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Zockte 'Crazy Cheese'-Chef früher mit anderem Namen ab?
Roland Ludomirska legte in der jüngeren Vergangenheit einen extremen Image-Wandel hin. Er soll bereits mit dem "Käsehimmel" Kunden abgezockt haben.
Die Abzock-Vorwürfe gegen Roland Ludomirska und seiner "The Crazy Cheese Manufacture" nehmen scheinbar kein Ende. Immer mehr Betroffene, Insider und ehemalige Angestellte ("Ich konnte mit der Abzocke nicht ruhig schlafen") melden sich bei "Heute" und zeichnen ein Bild, das den schillernden Käsehändler in ein schiefes Licht rückt:
Nachforschungen ergaben, dass Ludomirksa, der sich jetzt mit Tattoos, Vollbart und Schampus durchaus gekonnt als abgehobenes Jetset-Orginal in Szene zu setzen weiß, schon seit Längerem im Käse-Business umtriebig ist. Bevor er mit "Crazy Cheese" durchstartete, pflegte er aber ein weitaus bodenständigeres Image. Als Geschäftsführer des "Käsehimmels" / "Liebeskäse" präsentierte sich der "Roli" als glattrasierter, Lederhosen tragender Naturbursch von der Alm.
Auf der zugehörigen, immer noch existieren Website wird man mit flatternden Engeln und den Worten "Tritt ein in Gotts Nam!" begrüßt, gleichzeitig werden die Gehörgänge von ätherisch-poppigen Almgesängen geflutet. Das laut Impressum als "Vorarlberger Kässtandl" registrierte Unternehmen hat seinen Sitz allerdings nicht im Ländle sondern in Unterwaltersdorf bei Baden (NÖ) – am anderen Ende Österreichs.
Lebenslanges Hausverbot
Im Jänner 2019 war er noch mit seinem "Käsehimmel" auf Publikumsmessen kreuz und quer in Mitteleuropa unterwegs. Einem Bericht von "fr.de" zufolge, hatte der "Vorarlberger" damals nach eigenen Angaben "vier bis fünf Tonnen Käse" nach Frankfurt gekarrt.
Geht es nach den Google-Bewertungen, braute sich aber auch im "Käsehimmel" ein Sturm zusammen. Nicht nur, dass der niederländische Import-Käse auch damals schon zu einem Vielfachen des Normalpreises feilgeboten worden sein soll, berichten Kunden auch, nach derselben Masche überrumpelt worden sein, die "Crazy Cheese" nun vorgeworfen wird.
Schwere Vorwürfe
Das schildert auch ein Wiener Messeveranstalter: "Da werden Omas, die ein kleines Stück Käse kaufen wollen, oben eine kleine Schnitte, dann nach unten immer breiter – wo man dann bei 80 Euro für ein Stück Käse landet – [...] mit deutlich verbaler Drohung genötigt, das zu bezahlen, weil es 'eigens für sie heruntergeschnitten' wurde und es sei ja ein Vertrag ..."
"Seine beliebteste Masche war: ganz groß, in 10 cm großen Lettern, ein Plakat mit der Aufschrift 'Emmentaler 1,90 €/10 dag' am Stand anzubringen. Alle anderen Käsebeschreibungen hatten die Preisauszeichnung aber nur in 2 mm großen Zeichen." Diese sollen dann weitaus teurer gewesen sein.
Aufgrund dieser "unseriösen Praktiken" habe er Ludomirska ein lebenslanges Ausstellungsverbot aufgebrummt. "Als Messeveranstalter sind mir derartige Aussteller ein Dorn im Auge, da sie das Image der ganzen Messen verderben", so der Wiener weiter. Seine Vorwürfe – gewerbsmäßiger Betrug (§ 148 StGB) und Sachwucher (§ 155 StGB) – wiegen schwer. Bei einer Verurteilung drohen in solchen Fällen zwischen sechs Monaten und fünf Jahre Haft.