Steiermark
Zeugin dachte noch "um Gottes willen", dann gab es Tote
Bei einem Raser-Unfall in Geistthal-Södingberg sind am Samstag zwei Männer ums Leben gekommen. Eine Zeugin schildert die schrecklichen Szenen.
Brennende Kerzen und rote Rosen für die Opfer stehen am Rand der langgezogenen Kurve an der Landesstraße 315 bei Geistthal-Södingberg im Bezirk Voitsberg. Samstag, gegen 18.20 Uhr, waren hier bei einem schrecklichen Unfall zwei Arbeitskollegen (34, 39) ums Leben gekommen. Ein Vater (54) und seine zehn Jahre alte Tochter mussten mit schweren Verletzungen per Notarztheli in das LKH Graz geflogen werden – "Heute" berichtete.
Die Unfallursache blieb anfänglich unklar. Am Sonntag hatte die Polizei und ein Sachverständiger bei einem Lokalaugenschein noch einmal die Szenen, die zum Tod zweier Menschen führten, rekonstruiert. Auch eine Zeugin meldete sich inzwischen und schilderte gegenüber der "Kleinen Zeitung" den schrecklichen Moment:
In Gegenverkehr geschleudert
Demnach dürfte der Audi der beiden Arbeitskollegen weitaus schneller als die dort erlaubten 70 km/h unterwegs gewesen sein. Die Frau erinnert sich: Als ihr der Wagen entgegenkam habe sie noch gedacht: "Um Gottes willen!". Der Audi schoss an ihr vorbei – im Rückspiegel sah die Zeugin noch wie er ins Schleudern geriet.
Völlig außer Kontrolle stellte sich der Pkw mitten auf der Fahrbahn quer und krachte mit der Beifahrerseite gegen den ihr nachfahrenden Kleintransporter. Die Zeugin, selbst der Katastrophe nur um Haaresbreite entkommen, setzte sofort einen Notruf ab.
Großeinsatz
Ein Großaufgebot raste umgehend aus allen Richtungen zur Unfallstelle. An dem Rettungseinsatz waren zwei Rettungshubschrauber, die Freiwilligen Feuerwehren Stallhofen, Södingberg, Krems und Voitsberg mit 55 Kräften und 11 Fahrzeugen sowie das Rote Kreuz Voitsberg beteiligt.
Mehrere eingeklemmte Unfallopfer mussten erst aus den Wracks geschnitten werden. Für die beiden Männer im Audi kam jede Hilfe zu spät, sie starben noch an der Unfallstelle. Alle Beteiligten stammen aus dem Bezirk Voitsberg, Angehörige mussten vom Kriseninterventionsteam betreut werden.