Österreich
Zahlreiche Brände in NÖ, Zigarette oft als Auslöser
In NÖ beschäftigten zahlreiche Brände die Feuerwehren. Die Waldbrandverordnung gilt schon in elf Bezirken, 7.200 Euro Strafe drohen bei Missachtung.
In Niederösterreich haben in den vergangenen Tagen zahlreiche Brände die Feuerwehren beschäftigt. Nach Angaben der Landespolizeidirektion sind Zigaretten in einigen Fällen als Auslöser ermittelt worden.
Im Föhrenwald nahe der B17 in St. Egyden am Steinfeld (Bezirk Neunkirchen) dauerten indes am Mittwoch die Nachlöscharbeiten an. Zwei Polizeihubschrauber unterstützten die Feuerwehren. Die Ermittlungen zur Klärung der Ursache des Brandes, der am Dienstag etwa 300 Helfer gefordert hatte, werden nach Beendigung des Einsatzes aufgenommen.
Beim Brand im Föhrenwald im Bezirk Neunkirchen sind am Mittwoch auch zwei Flächenflugzeuge des Bundesheeres zum Einsatz gekommen. Die Maßnahme sei gesetzt worden, weil Sorge bestanden habe, dass sich das Feuer neu ausbreiten und auf eine Siedlung nach der B17 zusteuern könnte, teilte Franz Resperger vom Landesfeuerwehrkommando Niederösterreich mit.
Die beiden Pilatus PC-6 starteten vom Militärflugplatz in Langenlebarn (Bezirk Tulln). Die Maschinen fassen jeweils 800 Liter Wasser, das an den Randzonen des Brandbereichs abgeworfen werden sollte, so Resperger. Weiterhin standen 120 Feuerwehrmitglieder im Einsatz.
Nachdem der Brand im Föhrenwald in St. Egyden am Steinfeld auf einer Fläche von 30 Hektar am Dienstag in den frühen Abendstunden von insgesamt 300 Helfern und vier Löschhubschraubern der Polizei und des Bundesheeres unter Kontrolle gebracht worden war, ließ die Einsatzleitung den Großteil der Löschmannschaft abziehen. Weil wegen starken Windes jedoch mit einem neuerlichen Ausbruch des Feuers gerechnet werden musste, stellten 40 Freiwillige mit mehreren Tanklöschfahrzeugen zur Sicherheit eine nächtliche Brandwache.
Die umfassenden Nachlöscharbeiten liefen in der Früh wieder an. Die Feuerwehr erhielt dabei laut Resperger auch Unterstützung von einem Löschhubschrauber der Polizei, aus dem Wasser abgeworfen wurde. Zudem gab es für die Einsatzleitung wichtige Informationen aus der Luft - mit einer Wärmebildkamera - über etwaige neue Brandherde.
Eine auf einem Wanderweg weggeworfene Zigarette hat den Erhebungen zufolge am Sonntagabend einen Waldbrand in der Katastralgemeinde Weidlingbach von Klosterneuburg (Bezirk Tulln) ausgelöst. Ein Gebiet von etwa einem Hektar war betroffen.
Ebenfalls auf Zigaretten werden laut den Erhebungen ein Brand im Waldgebiet Pfalzberg in Pressbaum (Bezirk St. Pölten) am Montag und auf dem Balkon eines Mehrparteienhauses in Purkersdorf (Bezirk St. Pölten) zurückgeführt. Im zweiten Fall hatte eine Couch zu brennen begonnen.
83-Jähriger mit Kopfverletzungen im Spital
In Pitten (Bezirk Wiener Neustadt) geriet am Dienstagnachmittag eine Werkstatt in Brand. Laut Polizei hatte ein 83-Jähriger mit einem Winkelschleifer gearbeitet, wobei ein Funke übersprang und Kartons entzündete. Der Mann wollte die Flammen noch selbst löschen, was ihm jedoch nicht gelang. Bei der Flucht aus der Werkstatt verletzte sich der 83-Jährige am Kopf. Er wurde in das Landesklinikum Wiener Neustadt transportiert.
Bei einem Brand in Wiener Neudorf (Bezirk Mödling) wurde Mittwochfrüh der Bewohner aus seinem Einfamilienhaus gerettet. Die Feuerwehr war mit 19 Mann ausgerückt. Die Einsatzkräfte fanden den Mann laut einer Aussendung im Erdgeschoß und übergaben ihn dem Roten Kreuz.
Die Waldbrandverordnung wurde indes laut "ORF NÖ" für die Bezirke Krems, Baden, Mistelbach, Lilienfeld, Gänserndorf, Wiener Neustadt Neunkirchen, Hollabrunn, Sankt Pölten, Bruck an der Leitha und Tulln in Kraft gesetzt. Hantieren mit offenem Feuer sei verboten, ebenso wie Glasscherben oder Zigaretten wegzuwerfen. Bei Verstößen drohen bis zu 7.200 Euro Strafe.