Wirtschaft
Zahl der Wohnungsverkäufe in Österreich eingebrochen
Im ersten Halbjahr gingen die Verkäufe von Immobilien im Vergleich zum Vorjahr drastisch zurück. Die Gründe dafür sind vielschichtig.
Laut Makler-Netzwerk Remax wurden im 1. Halbjahr in Österreich nur noch rund 58.200 Immobilien verkauft, 22 Prozent oder 16.000 Objekte weniger als vor einem Jahr. Hauptgründe für das Minus sind massiv gestiegene Zinsen und verschärfte Regeln für Hypothekarkredite. Die höchsten Rückgänge gab es bei Doppelhaushälften (–34 Prozent) und Reihenhäusern (–33 Prozent), auch der Absatz bei kleineren Wohnungen (–24 Prozent) und Einfamilienhäusern (–16 Prozent) ist eingebrochen.
Junge Familien leiden
"Unter den verschärften Kreditvergaberichtlinien leiden in erster Linie junge Paare und Jungfamilien. Die massiven Auswirkungen auf den Immobilienmarkt zeigen sich auch in den aktuellen Verbücherungszahlen. Besonders die bei Familien beliebten Doppel- und Reihenhäuser sind massiv betroffen. Damit nicht genug, bedeutet diese Entwicklung auch negative Milliardenfolgen im Baugewerbe und in der Fertighausindustrie, von den Baunebengewerben ganz zu schweigen", erklärt Remax-Manager Bernhard Reikersdorfer.
Während im ersten Halbjahr 2022 die großen Krisen (Corona, Ukraine, Energie) sowie steigende Inflationswerte noch eine Trendwende vermuten ließen, haben die starken und raschen Zinserhöhungen ab der 2. Jahreshälfte 2022 sowie die Verschärfungen im Bereich der Hypothekarkreditfinanzierungen Kreditimmobilienmaßnahmen-Verordnung ab September 2022 den Markt tatsächlich schwer getroffen, analysiert das Netzwerk.