Wien
Zahl der Corona-Fälle in einer Woche fast verdoppelt
Aktuell wirkt das Infektionsgeschehen überschau- und kontrollierbar. Experten aber warnen vor der Herbstwelle. In Wien steigen die Zahlen bereits.
Wien hat aktuell mit 1.488 neu gemeldeten Fällen am Sonntag die meisten registrierten Neuinfektionen, gefolgt von Niederösterreich auf Platz zwei und Oberösterreich auf Platz drei. Vor einer Woche waren es in der Bundeshauptstadt noch 855 neue Corona-Fälle gewesen. Die Zahl der Neuerkrankungen hat sich also beinahe verdoppelt.
Seit Beginn der Pandemie wurden in Wien 1.099.445 positive Testungen bestätigt. 1.070.891 Personen sind seither genesen. Die Zahl der mit dem Virus in Zusammenhang stehenden Todesfälle beträgt 4.179. Vier Menschen sind zuletzt verstorben. Wien verzeichnet aktuell 24.375 aktive Covid-Fälle.
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Mehr Patienten auf Post-Covid Stationen der Spitäler
Am Wochenende waren 389 Personen wegen oder mit Covid-19 in Wien im Spital. Vor einer Woche am 15. August waren es 360 Personen. Das ist ein Anstieg um 29 Personen. Im Vergleich zur Vorwoche haben sich ebenfalls die Zahlen von Covid-19-Patienten in der Normalpflege auf einer Post-Covid-Station von 105 auf aktuell 154 nach oben entwickelt. Auch ging die Zahl an Covid-19-Patienten in Intensivpflege auf einer Post-Covid-Station von zunächst sechs auf aktuell elf Personen nach oben.
Die Gründe liegen für Experten auf der Hand. Der Immunschutz bei Menschen mit länger zurückliegender Infektion oder Impfung schwächt sich immer weiter ab. Zusätzlich dazu wird die Rückkehr von Schülern in den regulären Schulbetrieb dazu beitragen, dass Covid wieder vermehrt in der Bevölkerung zirkulieren kann. Zu bedenken ist, dass sich viele Wienerinnen und Wiener derzeit noch im Urlaub befinden.
Wie die Regeln zur Testung von Schülern konkret aussehen werden, ist noch nicht klar. Die Bundesregierung will die Corona-Maßnahmen an den Bildungseinrichtungen Ende August bekannt geben. Allerdings machte Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) in einem Interview mit "Wien-heute" bereits jetzt deutlich, dass er eine breite PCR-Testung von Schülern bei der aktuellen Virusvariante nicht für notwendig hält.
Spätestens zum Monatsende kann mit einem weiteren Anstieg der Zahlen gerechnet werden. Aus dem einfachen Grund, dass dann voraussichtlich mehr Tests gemacht werden von Urlaubs-Heimkehrern, die zurück an den Arbeitsplatz oder die Schulbank wollen. Damit werden Positiv-Ergebnisse registriert, die sonst unbemerkt geblieben werden. Was getestet und positiv befundet ist, kommt nachher in die offizielle Statistik. Schon allein deshalb werden die Zahlen steigen. Hinzu kommt, dass sich der Sommer seinem Ende zuneigt.
Immunschutz nimmt ab – Impfung vor dem Herbst empfohlen
Experten empfehlen, sich noch vor der erwarteten Corona-Welle im Herbst zu impfen. Auch wird gewarnt, wir befänden uns aktuell nur in der Ruhe vor dem Sturm. "Alle Prognosen gehen davon aus, dass es im September und Oktober ein stark zunehmendes Infektionsgeschehen beziehungsweise eine weitere Infektionswelle geben wird", sagt der Vorstand der Klinik für Lungenheilkunde am Kepler-Universitätsklinikum Linz, Bernd Lamprecht, im Gespräch mit den "Oberösterreichischen Nachrichten". Aus mehreren Studien geht hervor, dass der Immunschutz vor einer schweren Erkrankung bereits nach sechs Monaten nicht mehr verlässlich vorhanden ist.
