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Kaffee, Limos & Co. – hier schlägt die Inflation zu
Die Preise steigen und die Teuerungswelle nimmt ihren Lauf. "Heute" kennt nun die ganze Liste an Produkten, die teurer werden.
Bereits seit Monaten nimmt die Inflation stetig zu. Neben den hohen Energiepreisen sind insbesondere Lebensmittel von der Preissteigerung betroffen. Wie neueste Daten vom Handelsverband zeigen, schlägt die Inflation bei einigen Produkten knallhart zu.
Stärkste Teuerungswelle seit 40 Jahren
Österreich erlebt derzeit die stärksten Teuerungen seit mehr als 40 Jahren. Die Kosten für Lebensmittel würden mittlerweile regelrecht durch die Decke schießen, besonders betroffen, seien davon vor allem die Händler, die einen Großteil von den steigenden Preis selbst abfedern müssen, heißt es aus dem Büro von Handelsverband-Chef Rainer Will.
Wie nun Daten zeigen, ist die Inflation bei Nahrungsmittel zuletzt weiter angestiegen. Im Vergleich zum Vorjahr wurden Lebensmittel im Schnitt um 5,8 Prozent teurer. Besonders betroffen, sind Öle und Fette, die um 13,3 Prozent im Preis gestiegen sind. Doch auch Kaffee (+12,3 Prozent) und Limonaden (+10 Prozent) haben nochmal mächtig im Preis zugelegt.
Die ganze Teuerungsliste im Lebensmittel-Handel:
Öle, Fette: +13,3 %
Kaffee: +12,3 %
Limonaden: +10,5 %
Alkoholfreie Getränke: +9,8 %
Gemüse: +9 %
Brot / Getreideerzeugnisse: +7,2 %
Milch, Käse, Eier: +5,5 %
Obst: +4,7 %
Fleisch: +4,1 %
Die Teuerung ist in ganz Europa hoch und liegt deutlich über den von der EZB angestrebten zwei Prozent. Auch abseits der extrem hohen Energiepreise wurde das Leben in Österreich teurer. So wurden beispielsweise in Restaurants und Hotels die Preise schon im März durchschnittlich um 6,6 Prozent erhöht, die Preise für Freizeit und Kultur stiegen im Schnitt um 5,3 Prozent.
Auch Großhandel stark betroffen
Auch im Großhandel würde man derzeit massive Preissteigerungen hinnehmen müssen, so stiegen hier die Kosten laut Statistik Austria auf ein neues Rekordniveau von 26 Prozent. Die Haupttreiber dabei sind feste Brennstoffe (+109,5 Prozent) und sonstige Mineralölerzeugnisse (+97,4 Prozent).
Die Preise für den Großhandel
Feste Brennstoffe (+109,5 %)
Sonstige Mineralölerzeugnisse (+97,4 %)
Eisen & Stahl (+85,8 %)
Düngemitteln (+82,6 %)
Getreide, Saatgut & Futtermitteln (+63,6 %)
Benzin & Diesel (+61,3 %)
Altmaterial & Reststoffe (+52,8 %)
Gummi & Kunststoff (+34,7 %)
Holz (+28,6 %)
Papier (+18,2 %)
Bürobedarf (+16,3 %)
Kaffee, Tee, Kakao & Gewürze (+15,1 %)
Möbel (+14,5 %)
Obst, Gemüse & Kartoffeln (+14,3 %)
Milch, Eier, Öle, Fette (+12,4 %)
Fleisch (+11,4 %)
Auslöser für die rasant steigenden Kosten ist vor allem der Krieg in der Ukraine. Doch neben den Teuerungen könnten auch Totalausfälle von einigen Produkten drohen. Wenn es zu einem Gas-Embargo käme, würde besonders Milch und Fleisch in Wien knapp werden, warnt beispielsweise Spar-Chef Fritz Poppmaier.
Besonders groß sei derzeit der Andrang auf Speiseöl, das einen besonders hohen Preisanstieg verzeichnen musste. Weil die Ukraine hier einer der größten Produzenten ist, kommt es aber trotzdem zeitweise zu erhöhter Nachfrage, die aber durch die Produktion aus der heimischen Landwirtschaft abgefedert werden kann. Anders ist das bei Sportartikeln. Wegen des extrem harten Lockdowns in Shanghai kämpft man bei der Spar-Tochter Hervis mit Lieferverzögerungen.