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WWE 2K20: Coole Karriere, sonst viel Licht & Schatten

Die virtuelle Ringglocke läutet wieder, WWE 2K20 ist da! Der Wrestling-Blockbuster hat seine Stärken und Schwächen bei Karriere und Gameplay.

Heute Redaktion
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Seit WWE 2K16 ist die Wrestling-Serie in ihrer Entwicklung stehen geblieben. Die Hoffnung der Fans, dass mit 2K20 für PlayStation 4, Xbox One und endlich wieder ein großer Schritt nach vorne passiert, wird leider schnell enttäuscht. Dennoch dürfen wir uns auf heiße Wrestling-Action freuen. Vor allem der Karriere-Modus verdient sich großes Lob!

In der Entwicklungsphase ist der WWE Developer Juke's abgesprungen – die Firma wird künftig ein Game für Wrestling-Rivalen AEW entwickeln. Dennoch herrschte der Druck, im Herbst ein neues Spiel auf den Markt zu werfen. Leider fühlt es sich genauso an.

Neue Tastenbelegung

Trotz allen Umständen gibt es eine große Neuerung: Die Tastenbelegung auf den Controllern wurde komplett neu verteilt. Veteranen der Serie müssen also die Steuerung von vorne lernen. Für Newcomer soll dadurch der Einstieg erleichtert werden.

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Wie schon bei 2K19 wirkt das Gameplay teilweise behäbig und schwerfällig. Die Ziel-Mechanik – um Gegner anzuwählen und anzugreifen – springt oft in der Bewegung noch um, so passieren viel zu oft Dropkicks oder Schläge ins Leere. An die klassischen Glitches bei Mehr-Spieler-Matches hat man sich quasi sogar schon gewöhnt.

Konstanz fehlt bei Optik und Moves

Trotzdem gelingt WWE 2K20 bei den Entrances, Match-Animationen und Jubelszenen eine coole Präsentation. Doch auch hier müssen wieder Minuspunkte vergeben werden. Vor allem lange Haare fügen sich nicht richtig in die Bewegungsengine ein und scheinen teilweise durch Kleidungsstücke durch.

Viele Wrestler wurden auf den Punkt getroffen, bei manchen Fightern greift man sich aber fragend an die Stirn – wer zur Hölle soll das sein? Besonders die Damen, die im neuen Spiel eine größere Rolle spielen, sehen sehr Plastik-mäßig aus – unglaublich schade!

2K Originals als Zuckerl

Ein dickes Plus sammelt WWE 2K20 mit den 2K Originals. Beim DLC "WWE Bump in the Night" kann man Zombie-Versionen der aktuellen Superstars in genialen Fantasy-Locations gegeneinander antreten lassen.

Ein Friedhof, die Flammenhölle und viele weitere düstere Arenen stehen zur Auswahl. Zudem fühlt man sich durch die speziellen und völlig absichtlich übertriebenen Aktionen in die gute alte N64-Zeit versetzt. Vielleicht hätte man die Liebe zum Detail und Energie aber in die "normale" Engine stecken sollen.

Im Showcase-Modus kann man heuer die Geschichte der 4 Horsewomen nachspielen. Der rasante Aufstieg von Charlotte Flair, Becky Lynch, Sasha Banks und Bayley wird sehr schön nochmals aufgerollt - Gänsehaut inklusive!

Neuer Karriere-Modus überzeugt auf allen Linien

Das Prunkstück ist endlich der Karriere-Modus, hier hat man aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt! Diesmal dreht sich die Geschichte um einen männlichen und einen weiblichen Wrestler. "Red" und "Tre" erobern die Wrestling-Welt. Genial verstrickte Story-Entwicklungen fesseln einen vor die PS4, man will immer wissen, wie es weitergeht. Zwei wichtige Neuerungen: Barron Blade ist Geschichte! Und: Die Charaktere haben endlich wieder eine Stimme! Rund 20 Stunden soll uns der Weg zum Ruhm in der WWE beschäftigen. Die ersten Stunden machen auf jeden Fall Laune.

Ein großes Plus ist auch die sehr umfangreiche Creation Suite, mit der man sich stundenlang spielen kann, um seinen eigenen Spielern den perfekten Look zu verpassen. Schließlich will das Geld, das man im Karriere-Modus verdient auch wieder ausgegeben werden. Die Wrestler werden in eine Haupt- und eine Nebenkategorie klassifiziert, mit unterschiedlichen Spezialfähigkeiten - hier gibt es schier unendliche Entwicklungsmöglichkeiten. Jeder Wrestler hat einen Fähigkeitsbaum, neue Punkte werden großzügig ausgeschüttet, eine unglaubliche Vielzahl an verschiedenen Wegen seine Superstars aufzubessern macht die Sache zusätzlich spannend.

"Loot-Boxen" für Kleidung und Moves

Natürlich versucht 2K auch hier wieder Geld zu lukrieren und bietet diverse Outfits, Taunts und Moves in Form von Packs an. Mit einer virtuellen Währung kann man das Looting umgehen und die Wrestler mit dem nötigen Kleingeld auch so optisch und kämpferisch fein ausstatten. Keine Panik! Die Story spuckt sehr fleißig alle nötigen Währungen aus, sodass man nicht unbedingt zur Kreditkarte greifen muss.

Fazit: Geniale Karriere, aber irgendwie fehlt der WWE-Glanz

Es wird Zeit für eine neue Ära! Wie beim echten Wrestling-Produkt braucht die WWE einen Neustart, sonst werden früher oder später die Fans davon laufen. Geduldig wartet man seit Jahren auf ein wirkliches Gameplay-Makeover. Der sehr ausgeklügelte Karriere-Modus hat uns sehr positiv überrascht, hier stimmt die eingeschlagene Richtung zumindest.

Wenn man zu NBA 2K20 blickt, wird man aber dennoch wehmütig. Beim Basketball-Game bringt man so eine unglaubliche Tiefe mit sämtlichen kleinsten Details ins Spiel, die fehlt uns leider bei WWE 2K20 seit Jahren. Als absolute Wrestling-Fans werden wir aber dennoch die Herbst-Abende im virtuellen WWE-Ring verbringen.