Politik

Wurzer sagt im ORF, ob Impf-Auffrischung gratis bleibt

Der Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), Bernhard Wurzer, äußerte sich in der "ZIB 2" zur aktuellen Corona-Lage im Land.

André Wilding
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Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK)
Bernhard Wurzer, Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK)
Screenshot/ ORF

Die Zahl der Neuinfektionen ist in den vergangenen Tagen stets gestiegen, was sich auch auf die 7-Tages-Inzidenz in Österreich auswirkt. Laut der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) liegt der Wert derzeit bei 25,4. Einen starken Anstieg gibt es dabei vor allem in Salzburg zu verzeichnen, wo die Zahl nun bereits bei 53,3 liegt. Dahinter folgt Wien mit einem Wert von 36,5.

Aufgrund der steigenden Corona-Zahlen hat sich die Bundeshauptstadt nun auch dazu entschlossen, an der Maskenpflicht im Handel festzuhalten. Auch nach dem 22. Juli wird also beim Einkaufen in Geschäften das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes nötig sein. Und zwar nicht nur in Supermärkten! "Die Maske wird weiter getragen - egal ob beim Einkauf von Brot, Milch, Kleidung, Schuhen, Möbeln oder Büchern", teilte Wiens Bürgermeister Michael Ludwig mit.

Die Delta-Variante ist in Österreich also weiter auf dem Vormarsch und vielerorts denkt man mittlerweile sogar über eine Impfpflicht nach. Bernhard Wurzer, der Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK), war Dienstagabend zu Gast in der "Zeit im Bild 2" und stand dabei Moderator Armin Wolf zur aktuellen Corona-Situation im Land Rede und Antwort.

"Impfen ist das Wichtigste"

Und dabei stellte Wurzer gleich zu Beginn des Gesprächs unmissverständlich klar: "Natürlich sind die Zahlen besorgniserregend. Das einzige was jetzt wirklich hilft, ist impfen, impfen und impfen. Impfen ist das Wichtigste." Auf die Frage, wie sehr es ihn beunruhigt, dass sich auch immer wieder geimpfte Personen mit dem Virus anstecken, antwortete der ÖGK-Generaldirektor:

"Das Virus ist im Vergleich zu anderen noch relativ unbekannt und wir haben gewusst, dass es Probleme mit Mutationen geben wird. Nicht-geimpft zu sein ist aber sicher gefährlicher als geimpft zu sein." Laut Experten benötige man dabei eine Durchimpfungsrate von 85 Prozent, um das Virus alleine mit der Impfung kontrollieren zu können. Aber das Impftempo lässt immer mehr nach. Doch was ist der Grund dafür?

"Es war zu erwarten, dass jene Menschen, die planen im Sommer einen Urlaub zu machen, sich relativ rasch impfen lassen werden. Jetzt ist es wichtig, dass wir mit Impfkampagnen für Junge weitermachen", stellte der Generaldirektor der Österreichischen Gesundheitskasse am Dienstag in der "Zeit im Bild 2" klar. Dafür müssten alle Institutionen zusammenarbeiten.

Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen?

"Braucht es eine Impfpflicht für bestimmte Berufsgruppen, wie etwa für das Lehrpersonal?", wollte Wolf wissen. Dazu Wurzer: "Eine Impfpflicht wird hart diskutiert und sorgt für große Aufregung. Es gibt bei Impfungen immer Risiken, aber der Schutz durch eine Impfung ist ein deutlicher Vorteil. Das zu signalisieren, ist das Wichtigste".

Bei einer Impfpflicht müsse man zudem sehr vorsichtig sein, denn "Verpflichtungen erhöhen den Druck." Nun gehe es darum, die Kampagnen zu forcieren und anschließend Bilanz zu ziehen. Auf die Frage, ob die Impf-Auffrischungen, die ab Herbst nötig sind, gratis bleiben sollen, antwortete Wurzer:

"Die Auffrischungs-Impfungen sind ganz wichtig und der Staat hat ein hohes Interesse, dass diese durchgeführt werden. und wir wissen, wenn etwas gratis ist, ist die Motivation wesentlich höher."

Elektronisches Rezept bleibt

Angesprochen darauf, warum es nicht in jeder Apotheke gratis PCR-Tests gibt, erklärte der ÖGK-Generaldirektor: "Hier laufen die Gespräche und wir sehen das auch als durchaus sinnvoll. Und ich bin auch zuversichtlich, dass es hier eine Lösung gibt." Vor allem bei jenen Personen, die nicht geimpft sind, haben eine höhere Effektivität als die Antigen-Tests.

Wolf wollte schließlich auch noch wissen, warum die elektronische Krankschreibung Ende Juni abgeschafft worden ist. Dazu Wurzer: "Es ist schon auch wichtig, dass der Mensch direkt beim Arzt untersucht wird. Das war uns ganz besonders wichtig, aber natürlich beobachten wir die Situation laufend". Das elektronische Rezept bleibt aber.

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