Österreich

Wunderheilerin zockte Patientin in NÖ ab

Heute Redaktion
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Eine 45-jährige Niederösterreicherin, die zuvor von einem Arzt wegen eines Problems mit der Speiseröhre eine Operation nahegelegt bekam und sich von einer zweiten Ärztin eine zweite Meinung einholen wollte, wurde Opfer einer paramedizinischen Behandlung.

450 Euro musste eine Patientin zahlen, nachdem sie einer Ärztin Sätze nachsprechen musste - angeblich, um ihr Leiden zu mindern. Die Arbeiterkammer Nierderösterreich (AKNÖ) warnt vor Scharlatanen. Als die Patientin zu der ihr bis dahin unbekannten Ärztin kam, wurde sie von dieser in ein Nebenzimmer gebracht. Dort wurden der völlig verdutzten Frau "seltsame Sätze" vorgesagt, die sie nachsagen musste. Von der Operation riet ihr die Ärztin ab. Nach zweieinhalb Stunden verließ die Frau verängstigt die Ordination. Zuvor legte sie noch 450 Euro ab. Zu Hause kam ihr das Erlebte fragwürdig vor und sie wendete sich an die AKNÖ.

Patientin war baff

"Wer krank ist, ist in einer Ausnahmesituation und häufig verzweifelt. Wir alle sind dann hilfloser und anfälliger für Heilungsversprechen. Es ist aber wichtig, sich auch in dieser Lage auf seinen gesunden Menschenverstand zu besinnen. Da Wunder relativ selten sind, fragen Sie besser nach, was bei einer Behandlung passiert, warum sie erfolgt und wie viel sie kosten soll", erklärt AKNÖ-Sozialrechtsexperte Josef Fraunbaum.

Mit seiner Hilfe bekam die Frau Geld zurück. "Leider ist die Dame kein Einzelfall. Sie war so baff, dass sie nicht nachgefragt hat."

AKNÖ Tipp: Egal, ob Schul- oder Paramedizin - trauen Sie sich, nachzufragen!

. Welche Behandlung bekomme ich, was passiert dabei mit mir und warum?

. Gibt es mögliche Wechselwirkungen?

. Wären Alternativen sinnvoll und wenn ja, welche?

. Wird etwas versprochen, was sehr unwahrscheinlich ist (Heilung, Wunder,...)?

. Ist die Therapie kostenpflichtig, wie viel muss ich zahlen? . Ist die Person, die ich aufsuche, medizinisch ausgebildet und wenn ja, wie?

. Duldet die behandelnde Person Nachfragen und Widerspruch nicht, dann ist Vorsicht angebracht.