Coup in Wien-Döbling
Wrabetz: "Ich war auf Party, da kamen die Einbrecher!"
Eine Italienerin soll bei Einbrüchen in die Häuser von zwei Ex-ORF-Chefs beteiligt gewesen sein. Alexander Wrabetz sprach vor dem Prozess mit "Heute".
Reinigungskraft Mira D. (35) brauchte Geld, ließ sich mit einer Einbrecherbande ein. Diese hatte sich auf Villen in Wien spezialisiert, räumte die Häuser von gleich zwei ehemaligen ORF-Generaldirektoren aus. Am 2. März 2014 schlugen die Verdächtigen in Wien-Döbling zu, im Haus des damaligen ORF-Chefs Alexander Wrabetz. "Sie haben das Haus geschickt ausspioniert", so Wrabetz vor Prozessbeginn zu "Heute".
Die Einbrecher wussten genau, wann der ehemalige ORF-Chef und nunmehrige Rapid-Präsident nicht zuhause war. "Wir waren mit den Kindern bei einer Geburtstagsfeier und vielleicht zwei Stunden weg. Da ist es passiert", so Wrabetz. "Sie sind über ein Kellerfenster in das Haus eingedrungen. Laden waren herausgezogen, alle Dinge durchsucht", erklärt der Medien-Profi. "Die Haustüre war von innen versperrt. Sie sind dann durch die Terrassentüre wieder hinaus." Diese konnte von innen geöffnet werden.
Schmuck um 28.650 Euro weg
Im Haus des Rapid-Präsidenten fehlten nach dem Einbruch Schmuck im Wert von 28.650 Euro, 7.000 Euro Bargeld und ein Montblanc-Kugelschreiber um 350 Euro. Die Bande flüchtete durch den Garten.
Tresor nicht aufgebrochen
Er habe Anzeige erstattet und etwas von der Versicherung zurückbekommen, so Wrabetz im Zeugenstand vor Gericht. Die Einbrecher hätten nur mitgenommen, was schnell einzupacken war. "Den Tresor haben sie nicht aufgebrochen."
Angst vor Drahtziehern
Eine DNA-Spur brachte die Ermittler später auf die Spur der reuigen Reinigungskraft und vierfachen Mutter. Die Italienerin kam mit Rosenkranz in den Saal, entschuldigte sich Mittwoch bei den Opfern. Sie bekannte sich schuldig. Zu den Hintermännern der Einbrecherbande schwieg sie beharrlich. "Sie hat Angst, für’s Mitmachen bei diesen Taten hat sie jeweils 1.000 Euro bekommen", so Top-Verteidiger Philipp Wolm. Mira D. wurde in Italien festgenommen und nach Wien ausgeliefert. Die Haftstrafe soll sie in ihrem Heimatland absitzen.
Coup auch bei Ex-ORF-Chefin
Der Fall von Alexander Wrabetz war am Mittwoch nicht Teil der Anklage. Für mehrere andere Coups, darunter ein Einbruch bei Wrabetz’ ORF-Vorgängerin Monika Lindner, setzte es 2 Jahre und 7 Monate teilbedingt – nicht rechtskräftig!
Auf den Punkt gebracht
- Die ehemalige ORF-Chefin Monika Lindner und der ehemalige ORF-Chef Alexander Wrabetz wurden Opfer von Einbrüchen in ihre Häuser in Wien
- Eine Italienerin, die als Reinigungskraft arbeitete, war an den Einbrüchen beteiligt und entschuldigte sich vor Gericht
- Die Einbrecherbande hatte sich auf Villen in Wien spezialisiert und erbeutete Schmuck, Bargeld und andere Wertgegenstände
- Wrabetz wurde um Schmuck im Wert von 28.650 Euro, 7.000 Euro Bargeld und einen Montblanc-Kugelschreiber im Wert von 350 Euro erleichtert
- Die Täter wussten genau, wann Wrabetz nicht zuhause war und drangen über ein Kellerfenster in sein Haus ein
- Die geständige Reinigungskraft erhielt 1.000 Euro für ihre Beteiligung an den Einbrüchen
- Sie wurde in Italien festgenommen und nach Wien ausgeliefert, wo sie ihre Haftstrafe absitzen soll