Pfusch als Ursache
2 Tote bei Flugzeug-Crash: Vater und Sohn vor Gericht
Ein 66-Jähriger und sein Sohn (26) wurden verurteilt, sie sollen bei der Wartung eines Klein-Jets gepfuscht haben – zwei Menschen starben.
Zwei Hobby-Flieger (56, 67) starteten am 23. Juli 2022 um 11 Uhr vom Flugplatz Pinkafeld in Richtung Wechselgebiet (Stmk.). Um 11.15 setzte der 56-jährige Pilot einen Notruf ab. Er meldete Rauch im Cockpit, wenig später stürzte das Kleinflugzeug im unwegsamen Gelände bei Festenburg (Stmk.) ab. Das Wrack wurde erst Stunden später gefunden. Für beide Insassen kam jede Hilfe zu spät, wir berichteten. Pfusch beim Service des Flugzeugs dürfte den beiden Einheimischen das Leben gekostet haben.
Nachspiel vor Gericht
Nun mussten sich am Dienstag (11.6.) zwei Mechaniker, ein 66-Jähriger und sein Sohn (26), vor Gericht in Eisenstadt (Bgld.) verantworten. Grob fahrlässige Tötung, lautete der schwere Vorwurf. Die beiden Männer sollen an der Ölleitung des Kleinflugzeugs unpassende Dichtungsringe montiert haben. Der Pfusch dürfte laut einem Sachverständigen zu dem fatalen Crash geführt haben. Denn laut dem Experten trat über die undichte Stelle in der Leitung Öl in den Motorraum aus, dieses entzündete sich dann im Steilflug. Durch das Feuer im Motorraum wurde der Jet unlenkbar, stürzte ab.
Falscher Dichtungsring sorgte für Katastrophe
Der Sachverständige kritisierte laut "Kleine"-Bericht, dass ein gebrauchter Dichtungsring einfach wieder verwendet worden sei. Dieser habe weder den exakten Dimensionen entsprochen, noch sei das Anzugsmoment korrekt gewesen. Beide seien Kfz-Mechaniker, die Ausbildung würde gar nicht ausreichen, um Flugzeuge zu warten. Die beiden Angeklagten bekannten sich vor Gericht schuldig. Bei der letzten Kontrolle, rund ein Monat vor dem Absturz, sei der Defekt nicht aufgefallen.
Bedingte Haft für Vater und Sohn
Es setzte zwei Schuldsprüche – der 66-Jährige wurde wegen grob fahrlässiger Tötung zu zehn Monaten bedingter Haft und einer Geldstrafe verurteilt. Sein Sohn kam mit vier Monaten bedingt davon – nicht rechtskräftig! Es gilt die Unschuldsvermutung.
Auf den Punkt gebracht
- Zwei Hobby-Flieger aus der Steiermark verloren bei einem Flugzeugabsturz aufgrund von Pfusch beim Service ihres Flugzeugs ihr Leben
- Zwei Mechaniker wurden wegen grob fahrlässiger Tötung verurteilt, da sie unpassende Dichtungsringe an der Ölleitung des Flugzeugs montiert hatten, was zu dem fatalen Crash führte
- Der 66-Jährige erhielt eine bedingte Haftstrafe von zehn Monaten und eine Geldstrafe, während sein Sohn mit vier Monaten bedingt davonkam