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Woodpunk ist ein süchtig machender Pixel-Shooter

In Woodpunk für den PC gibt es fast nichts, was es nicht gibt: Gegnerhorden, Waffenirrsinn, Actiongeballer. Nur Langeweile gibt es keine.

Heute Redaktion
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Mit "Enter the Gungeon", "Nuclear Throne" und Co. erschienen 2018 schon tolle Indie-Roguelike-Games. Rechtzeitig zum Jahresende kommt mit Woodpunk (19,99 Euro auf Steam) ein neuer Roguelike-Retro-Shooter auf den Markt, der in dem Genre nicht unerwähnt bleiben darf. Denn der Mix aus Action, Retro-Grafik und Herausforderung macht süchtig.

Im Game steuert der Spieler die Figur Aquinas, seines Zeichens ein Erfinder, der sich Gegnerhorden im Mittelalter in den Weg stellen soll. Soweit nichts Ungewöhnliches. Wenn aber ein Waffen-bauender und Schutzschilde-generierender Roboter namens Theo dazu kommt, wird es so richtig verrückt. So fliegen Bomben durch die Welt und Maschinengewehre hämmern im Mittelalter.

Das Holz das wichtigste Material im Mittelalter ist, führt zu einer witzigen Absurdidät: rund 1.400 Varianten von Fern- und Nahkampfwaffen sind im Spiel nutzbar, von der Holz-Kettensäge bis zur Holz-Panzerfaust. Auch das Gameplay ist faszinierend: es wirkt einerseits richtig retro, läuft aber dermaßen flüssig und aufpoliert, dass es seiner Zeit voraus ist. So oder so, es macht einfach jede Menge Spaß.

Hoher Schwierigkeitsgrad

Der Grafikstil strotzt vor liebevollen Details und die Animationen der Figuren sind trotz Pixel-Grafik gelungen. Für Aufsehen sorgen Spezialeffekte, in denen sich Explosionen und Figuren groß über die Spielfläche legen ebenso wie die bei jedem Schuss passend ruckelnde Spielwelt. Allen Anzeichen eines kindgerechten Titels zu Trotz ist der Schwierigkeitsgrad wohl aber nicht etwas für jeden.

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Jede der toll gestalteten Welten muss mit nur einem Leben gemeistert werden. Was dazu führt, dass selbst Bullethell-Profis die Levels mehrmals wiederholen werden müssen, um erfolgreich zu sein. Bei der Stange hält, dass man beim Bildschirmtod die gesammelten Ressourcen nicht verliert, sondern sie in Upgrades und Fähigkeiten stecken kann, bis man stark genug für das jeweilige Level ist. Durchhaltevermögen ist dringend nötig.

Riesiges Freischaltsystem

Das Upgrade- und Freischaltsystem von Woodpunk ist riesig. Mit den gesammelten Materialien schaltet man hier Hunderte Waffen, Gesundheitsboosts oder Kampfverstärkungen frei. In jeder Runde startet man dann mit einer zufälligen Fernkampf- und Nahkampfwaffe und kann dem Roboter-Begleiter Anweisungen im Gefecht geben, welche Knarren er entwickeln soll.

Nach und nach schaltet man zudem verschiedene Rüstungen frei, die alle mit speziellen Eigenschaften und Stärken daherkommen. Das Experimentieren macht dabei Freude, denn Waffen, Rüstungen und Effekte sorgen für Dutzende verschiedene Spielstile vom Mittelalter-Scharfschützen bis hin zur alles plattmachenden Nahkampf-Dampfwalze. Spielt man im lokalen Koop, steuert der Mitspieler den Roboter, alleine übernimmt der Computer die Kontrolle.

Hoher Suchtfaktor

Die Steuerung funktioniert eingängig und präzise, nur wenige Tasten sind zum Spielen notwendig. Was Sinn macht, denn am Bildschirm wird man genug damit zu tun haben, den anstürmenden Gegnern und Geschossen auszuweichen und die brutal harten Bosskämpfe zu überleben. Trotz des hohen Schwierigkeitsgrades, unfair wird Woodpunk nie. Stirbt man, war man nicht schnell genug, unausweichliche Tode treten aber nicht auf.

Woodpunk ist im Bereich der Roguelike-Titel sicher eines der Highlights des Jahres. Vollständig zerstörbare Umgebungen, nahezu endlose Level-Variationen und ein irrsinniges Waffenarsenal lassen keine Zerstörungsorgie einer anderen gleichen. Da schmerzt es auch der einzige Schwachpunkt nicht: dass das Zufalls-Waffensystem den Spieler manchmal mit einer chancenlos unterlegenen Waffen-Kombi versorgt. Schließlich wird man kurz darauf die nächste Runde starten. (rfi)