Das Coronavirus hat Wien erreicht! Ein 72-jähriger Mann wurde in der Wiener Rudolfsstiftung positiv auf COVID-19 getestet – angeblich soll er bereits seit zehn Tagen dort stationär behandelt worden sein. Wie er sich mit dem Coronavirus ansteckte, ist derzeit noch nicht klar.
Entdeckt wurde der Fall, weil alle Wiener Krankenhäuser ihre Grippepatienten prophylaktisch auf das Coronavirus testen. Der 72-Jährige wurde daraufhin sofort isoliert und am frühen Donnerstagnachmittag mit einem Notarzt- und einem Rettungswagen, jedoch ohne Polizeieskorte, auf eine Isolierstation des Kaiser-Franz-Josefs-Spitals überstellt.
Der Mann steht derzeit auf der Isolierstation unter Quarantäne. "Es handelt sich bei ihm um eine schwere Erkrankung", erklärte Michael Binder, der Gesundheitsdirektor des KAV, im Rahmen einer Pressekonferenz. Das bedeute, dass der Patient unter Umständen eine zusätzliche Atemhilfe benötigt.
Die brennendste Frage derzeit ist, wann, wo und wie sich der Senior mit COVID-19 angesteckt hatte. Der 72-Jährige Infizierte war nicht in einer betroffenen Region. "Er hat bei der Aufnahme keine Reisetätigkeit zu Protokoll gegeben", sagte Binder. Daher wurden in den letzten Stunden alle Besucher, Familienangehörigen und ein Freund des infizierten Patienten einberufen. An ihnen werden Abstrichtests gemacht, um festzustellen, ob sie infiziert sind.
Derzeit sind drei Abteilungen des Spitals Rudolfstiftung - die Intensivstation, eine Intermediate Care Station und eine Station der internen Abteilung - gesperrt. Mitarbeiter des Spitals werden getestet.
Es gibt einen zweiten Verdachtsfall in Wien. Ein Patient hat sich unter der Gesundheitsnummer 1450 gemeldet und Symptome gemeldet.
Er ist derzeit bei sich daheim. Ein erster Test war positiv, das endgültige Ergebnis eines zweiten Tests wird es in einigen Stunden geben. Mehr dazu im "Heute"-Live-Ticker!