10 Großstädte auf "Todesliste"

Wo die meisten Menschen an Hitze sterben werden

Immer höhere Temperaturen, dazu Hitzewellen mit Tropennächten – der fortschreitende Klimawandel bedroht das Leben von Millionen Europäern.
Bernd Watzka
29.01.2025, 05:34

Sollte die Menschheit keine Maßnahmen ergreifen, um die Erderwärmung zu stoppen, könnten temperaturbedingte Todesfälle in europäischen Städten bis zum Ende des Jahrhunderts um bis zu 50 Prozent steigen, prognostizieren Forscher im Fachjournal Nature Medicine.

Das würde mehr als 2,3 Millionen zusätzliche Todesfälle in 854 europäischen Städten bis zum Jahr 2099 bedeuten, so die britischen Forscher. Insbesondere die Menschen in Südeuropa wären vom Sterben an der Hitze betroffen.

Klimawandel müsse "gemindert" werden

"Unsere Ergebnisse betonen die dringende Notwendigkeit, sowohl die Minderung des Klimawandels als auch die Anpassung an die zunehmende Hitze entschlossen voranzutreiben", sagt der Leiter der Studie, Pierre Masselot.

Schwere Folgen im Mittelmeerraum

"Dies ist besonders im Mittelmeerraum von entscheidender Bedeutung, wo die Folgen verheerend sein könnten, wenn nichts unternommen wird", sagt der Forscher der London School of Hygiene & Tropical Medicine weiter.

Gleichzeitig werden freilich kältebedingte Todesfälle zurückgehen, allerdings in einem Ausmaß, das den Anstieg der hitzebedingten Sterblichkeit keinesfalls übertrifft.

"Top-Ten-Todesliste" europäischer Städte

Den aktuellen Berechnungen zufolge werden folgende zehn europäische Städte bis zum Ende des Jahrhunderts voraussichtlich die meisten temperaturbedingten Todesfälle verzeichnen.

Hitze-Tote in Großstädten bis Ende des 21. Jahrhunderts

  • Barcelona (Spanien) 246.082
  • Rom (Italien) 147.738
  • Neapel (Italien) 147.248
  • Madrid (Spanien) 129.716
  • Mailand (Italien) 110.131
  • Athen (Griechenland) 87.523
  • Valencia (Spanien) 67.519
  • Marseille (Frankreich) 51.306
  • Bukarest (Rumänien) 47.468
  • Genua (Italien) 36.338

"Klima-Anpassungen" reichen nicht aus

Die Studie legt nahe, dass selbst enorme Anstrengungen zur Anpassung der Städte an die veränderten Temperaturen nicht ausreichen würden, um die erhöhten Gesundheitsrisiken durch Hitzeeinwirkung auszugleichen, insbesondere in den am stärksten gefährdeten Regionen wie dem Mittelmeerraum, Mitteleuropa und dem Balkan.

Erderwärmung über 1,5 Grad

Zwar hatte die Weltgemeinschaft im Jahr 2015 festgelegt, die Erderwärmung auf deutlich unter zwei und möglichst 1,5 Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Doch im Jahr 2024 war die Erde im globalen Durchschnitt erstmals mehr als 1,5 Grad wärmer.

Die entscheidende Frage ist nun, ob die 1,5-Grad-Schwelle über mehrere Jahre hinweg überschritten wird – und welche Folgen das für das Leben auf unserem Planeten dann tatsächlich hat.

{title && {title} } bw, {title && {title} } 29.01.2025, 05:34
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite