Ukraine

Wladimir Putin verlässt Russland – trotz Haftbefehl

Kreml-Chef Wladimir Putin hat erstmals in diesem Jahr seine Heimat Russland verlassen und ist zu einem Auslandsbesuch nach Kirgistan aufgebrochen.

Putin wurde bei der Ankunft in Bischkek vom kirgisischen Ministerpräsidenten Akylbek Dschaparow empfangen.
Putin wurde bei der Ankunft in Bischkek vom kirgisischen Ministerpräsidenten Akylbek Dschaparow empfangen.
ERGESH ZHUSUBALIEV / AFP / picturedesk.com

Der russische Präsident Wladimir Putin ist am Donnerstag in der zentralasiatischen Republik Kirgistan eingetroffen – es ist sein erster Auslandsbesuch in diesem Jahr und auch das erste Mal, dass der Kremlchef seit Erlass des Haftbefehls des Weltstrafgerichts in Den Haag Russland verlassen hat. In Kirgistan droht dem 71-Jährigen anders als in vielen anderen Ländern der Erde keine Festnahme wegen Kriegsverbrechen gegen die Ukraine.

Der Kremlchef plant eine Reihe bilateraler Treffen in Kirgistan und am Freitag auch die Teilnahme am Gipfel der Gemeinschaft Unabhängiger Staaten (GUS), in der frühere Sowjetrepubliken zusammenarbeiten. Putin will mit der Reise einmal mehr zeigen, dass er trotz der Sanktionen des Westens im Zuge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine international nicht isoliert ist.

Zwei Tote durch Drohnentrümmer

In der russischen Grenzregion Belgorod sind unterdessen nach russischen Angaben bei einem Drohnenangriff zwei Menschen getötet und mindestens zwei weitere verletzt worden. "Das Luftabwehrsystem im Bezirk Belgorod schoss eine Drohne (...) ab, die sich der Stadt näherte", schrieb der Gouverneur der Region, Wjatscheslaw Gladkow, im Onlinedienst Telegram. Die Region Belgorod grenzt an die Ukraine.

Durch herabfallende Trümmer der Drohne "geriet ein Wohnhaus in Brand". Später fügte Gladkow hinzu: "Leider gibt es Tote. Die Leichen von zwei Menschen – ein Mann und eine Frau – wurden von den Rettungskräften aus den Trümmern geborgen".

Die Verletzten seien ins Krankenhaus eingeliefert worden, der Mann sei im Koma und die Frau habe eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Es könnte sich noch ein Kind unter den Trümmern befinden, erklärte der Guverneur. Die Rettungsaktion werde fortgesetzt.

Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium auf Telegram mitgeteilt, dass die russische Luftabwehr am späten Mittwochabend einen ukrainischen Drohnenangriff in der Region Belgorod vereitelt hatte.

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