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Witcher 3 auf Switch im Test: Auch mobil grandios
Geralt, der Witcher, wird zum "Switcher". Das gigantische Rollenspiel landet nun auf der Nintendo Switch.
Der Monsterjäger, Geralt von Riva, ist zurück – aber nicht mit einem gänzlich neuen Spiel. Entwickler CD Projekt Red bringt mit The Witcher 3: Wild Hunt den krönenden Abschluss der Reihe auf Nintendo Switch. Das polnische Entwicklerstudio schickt den vom Schriftsteller Andrzej Sapkowski erschaffenen Hexer inmitten eines erbitterten Krieges auf die Suche nach seiner Adoptivtochter Ciri und seiner großen Liebe, der Zauberin Yennefer von Vengerberg. Das erste Open-World-Spiel im Witcher-Universum besticht auch 2019 mit einer riesigen Welt, tollen Geschichten und massig Inhalten, erlaubt sich aber auch den einen oder anderen Schnitzer.
Eine große, wilde Welt
Die offene Spielwelt sorgsam gestaltet und stimmig mit Bauernvolk und Wachen, die ihrem Tagewerk nachgehen, düsteren Wäldern, dynamischem Wetter und Monstern, die zur Strecke gebracht werden müssen. Monsternester, versunkene Schätze und optionale Quests, können sich mitunter zu langen Geschichten entwickeln. Um die Reise zu beschleunigen, gibt es ein Schnellreisesystem und Geralts treues Pferd Plötze.
The Witcher 3 definiert sich nicht hauptsächlich über die Spielwelt oder das Kampfsystem, sondern die Geschichten, die es erzählt. Ob groß oder klein, Hauptstory oder Nebenhandlung – hinter jeder Mission steckt eine interessante Geschichte mit nuancierten Charakteren, die nicht wie 08/15-Videospiel-Auftraggeber-NPCs, sondern wie echte Personen wirken. Selbst strukturell simpel gestrickte Aufgaben wie die Suche nach einer Bratpfanne (!) werden durch die hervorragend geschriebenen Dialoge in einen spannenden Handlungsrahmen gebettet.
Familienbande
Hinzu kommt, dass, wie in einem Witcher-Spiel üblich, auch Entscheidungen gefragt sind, die in weiterer Folge auch Konsequenzen nach sich ziehen. Dabei verzichtet CD Projekt darauf, eine "gute" und eine "böse" Wahl anzubieten, denn diese zwei Extreme existieren in der Welt des Witchers schlicht und einfach nicht. Ein Vergleich mit der Fantasy-Saga Game of Thrones bietet sich an. Die Welt ist ein komplizierter Ort, der keine Happy Ends gewährt und wo Entscheidungen unerwartete Folgen haben können. Auf Basis der getroffenen Entscheidungen kommt es zu einem von drei grundverschiedenen Enden, von denen es jeweils noch weitere feinere Abstufungen gibt.
Der Haupthandlungsstrang folgt nicht etwa einer epischen Mission, die auf die Rettung der Welt abzielt, sondern der Suche eines älter gewordenen Geralt nach seiner Adoptivtochter Ciri. Diese ist ein Kind des Älteren-Bluts, das ihr erstaunliche Fähigkeiten gewährt und zur wohl mächtigsten Person im Spiel macht. Sie ist auf der Flucht vor der Wilden Jagd, einer Gruppe Geister, die keine Gnade kennt.
Viel Inhalt
Auf Nintendo Switch gibt es aber nicht nur The Witcher 3: Wild Hunt, sondern das Game als Complete Edition. Sie enthält dabei das Hauptspiel, 16 Mini-DLCs (neue Quests, Kleidung, etc.) und die großen Erweiterungen Hearts of Stone und Blood & Wine. Insgesamt kommt man gut und gerne auf 150 Spielstunden. Dass diese auch so viel Spaß machen wie auf den großen Konsolen und dem PC ist der Verdienst von Saber Interactive. Das Studio übernahm die Portierung des Rollenspiels auf die im Vergleich eher schwachbrüstige Switch.
Charaktere, Dialoge, Musikstücke, Animationen und sonstigen Spielinhalte sind identisch mit den anderen Versionen des Spiels. Die einzigen wirklichen Abstriche gibt es bei der Grafik. Der Detailgrad der Welt ist teilweise massiv verringert, doch auf dem kleinen Bildschirm der Switch fällt das nach ein paar Minuten kaum mehr auf. Einige Unsauberkeiten wie Flimmern im Hintergrund stechen aber immer wieder hervor.
Fazit
The Witcher 3: Wild Hunt ist eines der besten Rollenspiele der letzten Jahre – und jetzt auch unterwegs spielbar. Vielleicht entführt uns CD Projekt Red nach dem nächsten Projekt Cyberpunk 2077 ja noch einmal nach Nilfgaard, Velen, ins Niemandsland und auf die Skellige Inseln. Bis dahin dient The Witcher 3 als Musterbeispiel, wie Rollenspiele auszusehen haben. Auch in einer optisch abgespeckten Version. Wer aber auf dem Fernseher spielen will, sollte sich das Game für PS4 oder Xbox One holen.