Ukraine
"Wird massiv" Wehrschütz mit schlimmer Ukraine-Prognose
Putins Armee wirft jetzt alle ihre Kräfte gegen die Stadt Bachmut. ORF-Star Christian Wehrschütz fürchtet die schlimmsten Gefechte seit Kriegsbeginn.
ORF-Korrespondent Christian Wehrschütz berichtet – mit Unterbrechungen – seit Beginn der russischen Invasion aus der Ukraine und über die Lage an der Front. Nach dem präsidentiellen Besuch Alexander Van der Bellens bei Wolodimir Selenski in Kiew gab der Kriegsreporter eine Einschätzung darüber ab, wie dieses Treffen in dem kriegsgebeutelten Land aufgenommen wurde.
Dabei betonte Wehrschütz, dass Österreich an die Einschätzung seiner Wichtigkeit durchaus selbstkritisch rangehen sollte. "Österreich ist zwar ein wichtiger Geldgeber und Finanzier von Hilfe, aber Österreich gehört nicht zu den Top-Partnern", so der Reporter. Das seien die USA, Polen, Großbritannien und Deutschland – all die Staaten, die schwere Waffen liefern können.
"Im Grunde genommen besteht eine Dankbarkeit für diese humanitäre Hilfe, doch auch Selenski hat in seiner Rede klargemacht, er hätte lieber Waffen aus Österreich. Wir sind eben ein Kleinstaat." Van der Bellen und seine Delegation, der auch die beiden Ministern Leonore Gewessler und Martin Kocher angehörten, hatte neben Stromgeneratoren und fünf Millionen Euro nur Versprechungen und Solidaritätsbekundungen für die Ukrainer im Gepäck.
"Heftigsten Gefechte seit Kriegsbeginn"
Währenddessen toben hunderte Kilometer weiter östlich schlimmste Gefechte um die Stadt Bachmut. Die reguläre Armee Russlands würde dort kurz vor der vollständigen Umzingelung der Stadt stehen und dabei aber auch die Wagner-Söldner ablösen – zum einen, um diesen kampfmüden Schergen Putins die Möglichkeit zum Ausruhen zu geben und zum anderen wohl auch, um die Einnahme der Stadt als Sieg der russischen Armee zu verbuchen.
Doch noch ist Bachmut nicht in russischer Hand. Die ukrainische Armeeführung erwartet dort nun "die heftigsten Gefechte seit Kriegsbeginn". Auch Wehrschütz fürchtet, dass diese Prognose eintreffen wird.
"Das glaube ich auch. Russland wird dort mit den zusätzlich bereitgestellten Kräften massiv andrücken und zwar weil das Donbass-Gebiet dort das minimale Militärziel ist, das Putin vorweisen muss, um Erfolg darstellen zu können", so die horrible Einschätzung des Kriegsbeobachters.
Erschütternder Nachsatz: "Das wird massiv werden und ist auch für die Ukraine ein Wettlauf gegen die Zeit".
Die Ukraine könne derzeit nur auf weitere Waffenlieferungen aus dem Westen hoffen, um damit eventuell den sich schließenden Belagerungsring zu durchbrechen und neue Verteidigungslinien zu halten.