Österreich

Wirbel um Schließung von Neurologie-Station

Im KH Hietzing brodelt es, denn eine Neurologie-Station wurde geschlossen. Der KAV begründet dies mit einer geringen Auslastung.

Heute Redaktion
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Eine Station der Neurologie-Abteilung im KH Hietzing wurde geschlossen.
Eine Station der Neurologie-Abteilung im KH Hietzing wurde geschlossen.
Bild: Sabine Hertel

"So viele Leute, die dort ihr halbes Leben lang gearbeitet haben, sind gebrochen", meldet sich ein Insider bei "Heute". Die Station der Neurologie-Abteilung, auf der etwa 26 Patienten betreut wurden (u.a. Multiple Sklerose, Bandscheiben-Probleme usw.), hatte Sommersperre, hätte aber mit 1. Oktober wieder aufsperren sollen: "Plötzlich habe ich per What's App erfahren, dass Schluss ist. In einem Mitarbeiter-Gespräch wurde uns eine Liste mit Stationen vorgelegt, wo wir hinwechseln können", berichtet der Insider.

Der Krankenanstaltenverbund (KAV) begründet die Schließung mit der geringen Auslastung der Station: "Das Personal – vor allem 17 Pflegefachkräfte – wird an anderen Stellen mehr benötigt. Es stehen nach wie vor ausreichend Betten-Kapazitäten zur Verfügung. Es gibt somit auch keinen Engpass in der Patienten-Versorgung", beruhigt ein Sprecher. Die Entscheidung wurde laut KAV in Abstimmung mit den Abteilungsleitungen, der Personalvertretung und der Krankenhausleitung getroffen.

Otto-Wagner-Spital: Frühpension für 20 Mitarbeiter

Für Aufregung sorgt derzeit auch der Plan des KAV, 20 Mitarbeiter (u.a. Ärzte, Pfleger, Psychologen) des Pflegezentrums beim Otto-Wagner-Spital (Penzing) in Frühpension zu schicken, da das Zentrum geschlossen wird. Laut "Standard" wird die Entscheidung damit gerechtfertigt, dass der Aufwand einer Umschulung der Mitarbeiter in keiner Relation zum Nutzen stehen würde.

Für Volksanwalt Günther Kräuter unverständlich, er will den Sachverhalt "von Amts wegen prüfen lassen." Kritik kommt auch von ÖVP und Neos: Für ÖVP-Gesundheitssprecherin Ingrid Korosec ist der Plan ein "fatales und verheerendes Signal". Auch Neos Wien Klubobfrau Beate Meinl-Reisinger findet die Frühpensionierungen "unakzeptabel".