Politik
Wirbel um Pensionen – Rauch streitet jetzt mit Senioren
Der Donnerstag markiert den Startpunkt der Pensionsverhandlungen zwischen Minister Rauch und Seniorenvertretern. Es droht ein heißer Herbst zu werden.
"Pensionsanpassung alleine reicht nicht, wir brauchen ein Pensionistenpaket gegen die Teuerung.“ Die Präsidentin des Seniorenbundes, Ingrid Korosec, fordert im "Kurier" eine volle Inflationsanpassung: Sonderzahlungen für niedrige Pensionen und Mittelstand - diese Gruppe trage vorrangig zum Wirtschaftswachstum bei. Abhängig sollen die Sonderzahlungen von den Teuerungsbremsen der Regierung sein.
Verbands-Präsident fordert 10% Erhöhung
Es brauche laut Korosec außerdem einen neuen Berechnungszeitraum als jenen von August bis Juli – dies sieht auch Pensionistenverbands-Präsident Peter Kostelka im Interview, er schlägt Oktober bis September vor. Das bilde die reale Inflation besser ab. Er sorgte letztens mit einer Forderung von zehn Prozent Erhöhung für Schlagzeilen, Kritiker sehen dies als unfair gegenüber allen Erwerbstätigen und kommenden Generationen. Kostelka: „Die Inflation ist bis Jänner bei über zehn Prozent.“ Die Pensionisten hätten bei der Teuerung einen enormen Kaufkraftverlust und die Pensionen seien de facto gesunken, so der Verbandspräsident.
Ökonom: Erhöhungen "brandgefährlich"
Ökonom Dénes Kucsera von der Agenda Austria hält fest: Niedrigere Pensionen (bis 2.500 Euro) wurden in den letzten Jahren deutlich stärker angepasst als die Inflation. Ab 3.500 Euro gebe es einen Realverlust. Kucsera ist für Einmalzahlungen für Bedürftige. Die zusätzlichen Erhöhungen seien gut gemeint, aber auf Dauer brandgefährlich. "Sie hebeln das Versicherungsprinzip aus und führen zu beträchtlichen Mehrausgaben.“ Ein Prozent Erhöhung koste 580 Millionen Euro zusätzlich. Man könne weiter über Gebühr erhöhen, aber dann müsse man das System ändern: Anpassung des Antrittsalters an die Lebenserwartung.