Niederösterreich

Wirbel um Lobau-Radler – ÖAMTC fordert klare Regeln

Unklare Bestimmungen und Strafdrohungen würden für Verwirrung sorgen, kritisiert der Autofahrerclub.

Erich Wessely
Abschnitt in der Lobau
Abschnitt in der Lobau
Getty Images/iStockphoto

Der ÖAMTC wünscht sich klare Regeln für das Radfahren in der Wiener Lobau. Die Bestimmungen und Strafdrohungen würden für Verwirrung sorgen, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung der Autofahrerinteressensvertretung. Aufgrund forstrechtlicher Bestimmungen gelte im Nationalpark ein allgemeines Fahr- und Mitnahmeverbot für Räder, außer auf speziell gekennzeichneten Wegen. Das Befahren der Wege sei jahrzehntelang zumindest toleriert worden, nun gebe es verstärkte Kontrollen.

Offizielle Karte widerspricht Beschilderung

Beim allgemeinen Fahrverbot und den Ausnahmen wird es laut ÖAMTC kompliziert: "Einerseits hat die zuständige Behörde zwar Verbotsschilder in verschiedenen Ausführungen selektiv aufgestellt, andererseits aber auf erlaubten Routen lediglich Wegweiser mit kleinem Radsymbol oder gar keine Schilder angebracht. Zudem widerspricht die offizielle Karte mit Rad- und Wanderrouten teilweise der tatsächlichen Beschilderung", kritisierte ÖAMTC-Verkehrsexperte Matthias Nagler. So sei etwa in der Lobaustraße ein Geh- und Radweg gemäß Straßenverkehrsordnung (StVO) ausgeschildert, während dieser Weg in der Karte nicht als zulässige Radroute gekennzeichnet sei.

Kritik übte der Experte des Mobilitätsclubs an der Vorgehensweise: "Klarerweise braucht es in einem Nationalpark Regeln, um Fauna und Flora nicht zu stören und Beeinträchtigungen durch den Menschen zu minimieren. Doch anstatt diese klar und verständlich zu kommunizieren, behilft sich der Magistrat mit einer unglücklichen Mischung aus verschiedenartigen Schildern und unvollständigen Landkarten, was am Ende zu zahlreichen Missverständnissen führt. Wer hier nachvollziehbarerweise den Überblick verliert, riskiert allerdings eine Strafe in Höhe von mehreren Hundert Euro."

"Verkehrspolitisch fragwürdige Konstellationen"

Das aktuelle Wegekonzept führt dem ÖAMTC zufolge zu "verkehrspolitisch fragwürdigen Konstellationen": Demnach können Einwohnerinnen und Einwohner vom an den Nationalpark angrenzenden Mühlleiten in Niederösterreich die Donauradroute nur auf einem Umweg über Groß-Enzersdorf erreichen. Der Autofahrerclub forderte daher die Überarbeitung des bestehenden Wegekonzeptes, aber auch eine korrekte und einheitliche Beschilderung.

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