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Austro-Türken blockieren Rettung, Kind muss warten
In Wien-Favoriten regierte Sonntagabend nach dem Wahlsieg von Erdogan der Ausnahmezustand – ein verletztes Kind musste ohne Hilfe ausharren.
Kurz nach der Stichwahl in der Türkei stürmten am Sonntag unzählige Erdogan-Anhänger verschiedene Plätze in Wien-Favoriten. Eine riesige Jubeltraube befand sich am Reumannplatz – vor einem bekannten Traditions-Eissalon nahmen unzählige Wiener die Straße ein. Das führte dazu, dass ein Rettungseinsatz mit Blaulicht minutenlang blockiert wurde.
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Kind verletzt am Spielplatz – Austro-Türken blockierten Rettung
Nicht nur die Wiener Polizei hatte Sonntagabend nach dem Erdogan-Wahlsieg alle Hände voll zu tun – auch die Wiener Berufsrettung fuhr nach einer Alarmierung zum Reumannplatz. Das Problem? Für Öffis und Einsatzkräfte gab es kein Durchkommen mehr. Ein Leserreporter-Video zeigt die Szenen:
Laut der Wiener Berufsrettung verletzte sich eine junge Person bei einem naheliegenden Spielplatz. Auf dem Weg zum Einsatzort kam es dann zur Rettungs-Blockade. Aufgrund der Massen-Versammlung sei das Aussteigen aus dem Einsatzwagen zu gefährlich und deshalb unmöglich gewesen. Glücklicherweise kam das Kind nur mit leichten Verletzungen und einem Schrecken davon.
Autokorsos und verbotene Symbole gnadenlos angezeigt
Auch die Wiener Polizei meldete sich via Twitter zu den Vorkommnissen in Wien-Favoriten zu Wort. Gegen 20.30 Uhr sei es demnach zu nicht ordnungsgemäß angezeigten Kundgebungen gekommen. Neben einem großen Polizeiaufgebot zur Instandhaltung der öffentlichen Sicherheit wurden auch gefährdete Objekte gesichert.
Die Beamten verhinderten zudem, dass sich die Jubel-Masse in Bewegung setzte. Autokorsos wurden der Polizei zufolge strikt geahndet. Auch der verbotene "Wolfsgruß" wird der Wiener Polizei zufolge streng bestraft – "Videos werden auch im Nachgang gesichert und Personen gegebenenfalls angezeigt".
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Erneuter Wirbel um Rettungs-Blockade
Brisant: Die jubelnde Menschenmenge hatte kein sonderliches Interesse daran, den Weg für den Notfall freizumachen. Das Blaulicht und Folgetonhorn änderten auch nichts an der Rettungs-Blockade. Erst kürzlich stoppten Klima-Kleber nach einer Protest-Aktion am Wiener Verteilerkreis einen lebensnotwendigen Rettunsgeinsatz – der Patient verstarb.
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