Welt

"Wir wissen, wer der Babo ist"– Neo-Nazi-Shop empört

Ein offensichtlich rechtsextremer Shop in der Schweiz wirbt mit verstörender Werbung. Die Stiftung gegen Rassismus und Antisemitismus ist alarmiert.

20 Minuten
Mit diesem und anderen Aufklebern wirbt der offensichtliche Neo-Nazi Shop.
Mit diesem und anderen Aufklebern wirbt der offensichtliche Neo-Nazi Shop.
Element investigate/20 Minuten

Ein Abbild Adolf Hitlers mit der Überschrift "Wir wissen, wer der Babo ist" oder Sprüche wie "White Lives Matter" und "Schutz unseren Denkmälern": In verschiedenen Straßen im Zürcher Kreis 3 wurden diverse Kleber angebracht, die rassistisches und rechtsextremes Gedankengut propagieren.

Link führt zu deutscher Webseite

Auf einem Sticker wird zudem auf eine deutsche Webseite verwiesen, auf welcher nicht nur auf Neonazis zugeschnittene Kleidungsstücke, Accessoires oder Flaggen verkauft werden, sondern auch Schlagstöcke, Steinschleudern und Sturmmasken.

"Es ist befremdlich, solche Bilder auf der Straße zu sehen, es ist beängstigend."

Nazi-Propaganda im jüdisch geprägten Stadtteil ist kein Zufall

Das Recherchekollektiv "element investigate" wies kürzlich in einem Twitter-Beitrag auf die Aufkleber hin: "Hat jemand Zeit und ein paar Aufkleber, um diese Nazi-Propaganda in Zürich-Wiedikon zu überkleben?" In den Kommentaren schrieb die Gruppe: "Vielleicht möchte die Stadtpolizei Zürich hier aktiv werden. Insbesondere im jüdisch geprägten Stadtbezirk Wiedikon ist solche Propaganda eine gefährliche Provokation."

Rassendiskriminierung

Laut der Stadtpolizei Zürich ist das Anbringen von Aufklebern auf öffentlichem Grund grundsätzlich verboten. Zuwiderhandelnde haben neben einer Buße auch die Kosten der Beseitigung oder Instandstellung zu bezahlen. "Die Stadtpolizei Zürich ist bei diesem Kleber der Meinung, dass er gegen die Strafnorm gegen Rassendiskriminierung verstoßen könnte, und wird zuhanden der Staatsanwaltschaft rapportieren", so Sprecher Pascal Siegenthaler. Zudem könnte es sich noch um eine Sachbeschädigung handeln.

1/5
Gehe zur Galerie
    "Heute"-Leserin Aylin* beobachtete den Vandalen aus ihrem Küchenfenster
    "Heute"-Leserin Aylin* beobachtete den Vandalen aus ihrem Küchenfenster
    Leserreporter