Wirtschaft

"Wir müssen alles tun" – Experte spricht jetzt Machtwort

Der Verband für Elektrotechnik fordert aufgrund der explodierenden Energiepreise in Österreich rasches Handeln. Wirtschaftsstandorte seien gefährdet.

In Österreich steigen die Preise für Energie und Produkte rasant. (Symbolbild)
In Österreich steigen die Preise für Energie und Produkte rasant. (Symbolbild)
iStock/ Symbolbild.

Die explodierenden Energiepreise bringen die heimischen Unternehmen zunehmend in existenzielle Nöte und gefährden den Wirtschaftsstandort Österreich. Um einer drohenden De-Industrialisierung Österreichs und Europas entgegenzutreten, muss die Politik massiv gegensteuern. Der OVE Österreichischer Verband für Elektrotechnik unterstützt daher entsprechende Forderungen nach raschen unbürokratischen Sofortmaßnahmen, um die heimischen Unternehmen zu entlasten.

Eine Entkoppelung von Strom- und Gaspreis durch einen temporären Ausgleich beim Gaspreis (Extreme-Peak-Modell), eine Strompreis-Begrenzung (Strompreis-Cap), etwa indem der Gasverbrauch für Kraftwerke staatlich gestützt wird, sowie – mittelfristig – eine vorübergehende Anpassung der bestehenden Regeln für das Strommarktdesign sind geeignete Maßnahmen, um heimische Unternehmen rasch zu entlasten und damit der drohenden De-Industrialisierung Österreichs und Europas entgegenzuwirken. Der OVE begrüßt daher entsprechende Forderungen, die – europäisch akkordiert – die heimische Wirtschaft und damit auch die Elektrotechnik- und Informationstechnik-Branche stützen sollen.

Unbürokratische Sofortmaßnahmen notwendig

Kurzfristig sind zusätzlich rasche und unbürokratische staatliche Garantien und Ausgleichsmaßnahmen notwendig, um das Überleben der Unternehmen zu sichern – etwa Energiekostenzuschuss, Strompreiskompensation oder Aussetzen des Emissionshandels. OVE-Präsident Kari Kapsch: "Die heimischen Unternehmen brauchen rasch eine spürbare Entlastung. In der aktuellen Situation sollte die Politik daher auf Instrumente setzen, die sich bereits in der Pandemie bewährt haben. Wird hier nicht massiv eingegriffen, droht eine De-Industrialisierung Europas mit nachhaltig negativen Auswirkungen auf unseren Wohlstand."

Energiewende als Weg aus der Krise

Neben den kurzfristig notwendigen Maßnahmen muss die Energiewende weiter im Fokus der politischen Anstrengungen bleiben. Investitionen in den Umbau und die Digitalisierung unseres Energiesystems sowie alle damit verbundenen Infrastrukturmaßnahmen sind der Schlüssel zum Ausweg aus dieser Krise, betont Kapsch: "Wir müssen alles tun, um die Energiewende noch rascher voranzutreiben und uns unabhängig von Gas zu machen. Dafür braucht es klare Rahmenbedingungen und einen bundesweiten Masterplan."

OVE-Präsident Kari Kapsch.
OVE-Präsident Kari Kapsch.
OVE/Fürthner
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