Tierisches Wissen

Wir haben in Österreich überhaupt kein Wolfsproblem

Der erste große Wolfsreport liefert interessante Ergebnisse unserer Bevölkerung – keiner sieht ein Wolfsproblem und heißen in Willkommen.

Wir haben in Österreich überhaupt kein Wolfsproblem
Nach dem ersten, positiven Wolfsreport heult es sich gleich besser!
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Man höre und staune! Pünktlich zu Beginn der Berner Konvention, wo es von Seiten der EU-Kommission auch zu einem Antrag bezüglich der Herabsetzung des Wolf-Schutzstatus gehen wird, bekennen die Österreicher wärmste Farbe zum Isegrim und sagen (fast) einheitlich: "Wir haben überhaupt kein Wolfsproblem!"

Unsere 100 Stück sind beliebt

Tierschützer sind sich schon längst einig, dass der Wolf aus politischen Gründen ein beliebter Sündenbock ist und deshalb ständig Schuhe anziehen muss, die ihm mindestens drei Nummern zu groß sind. Die Online-Umfrage der TQS Research & Consulting KG im Auftrag von Tierschutz Austria stellte bei 500 Interviews aber eines fest: Die Österreicher selbst wollen den Wolf gerne behalten und sehen auch bei nur 100 Exemplaren in unserem Land überhaupt keine Veranlassung zum willkürlichen Abschuss. Er ist sogar mit 42 Prozent das viertbeliebteste Wildtier im Land (auf Platz eins steht übrigens der Igel, der ja ebenfalls sein Binkerl zu tragen hat)

Alle Ängste nur erfunden?

Nach der umfassenden Studie könnte man fast das Gefühl bekommen, nur einige Wenige werden aus der Masse herausgepickt, um den Wolf schlecht zu reden. Er verbreitet nämlich wesentlich weniger Angst und Schrecken als geahnt und nur 9 Prozent fühlen sich durch die Rückkehr des Wolfes im Wald nicht mehr sicher, während 10 Prozent aller Befragten der Meinung sind, dass ein Wolf in unserem Land nichts mehr zu suchen hat. Meist jedoch waren die Negativ-Stimmen in der Auswertung auch jene, die medialen Mythen Glauben schenken und von 1.000en Exemplaren bei uns ausgehen. Die wichtigste Message war aber, dass 83 Prozent (!) aller Befragten kein Wolfsproblem in Österreich erkennen können.

Wissen ist Macht

Für den Wolf, den Wald, unsere Biodiversität und das Ökosystem in Österreich wäre es also am allerwichtigsten, noch vorhandene Wissenslücken zu schließen. Wie er unseren Wildbestand kontrollieren, Wildschäden an der Umwelt verringern und unseren Wald wesentlich gesünder halten würde. Kein Jäger kann den Instinkt eines Wolfes ersetzen!

Land/Stadt Gefälle

Zunächst dachte man noch an ein ziemliches Gefälle zwischen Stadt- und Landbewohnern, doch in Wahrheit ist der Graben deutlich schmaler als angenommen. Obwohl Stadtbewohner dem Naturschutzdanken in der urbanen "Sicherheit" mehr Raum geben und sich Landbewohner häufiger ums Nutztier fürchten, sehen doch die meisten – vor allem Hundehalter – den Wolf als faszinierendes Wildtier und nicht als Bedrohung.

DAS wollen die Österreicher

Drei von vier Österreicher (74 Prozent) sprechen sich für mehr Mitspracherecht von Umweltorganisationen aus, wenn es um Fragen des Naturschutzes geht. Gleichzeitig fordern vier von fünf Österreicher mehr finanzielle Unterstützung für Tierhalter, um Schaf & Co auf der Weide besser zu schützen. "Mit Behirtung, Zäunen und Hütehunden kann man Wölfe effektiv von Nutztieren fernhalten", so Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria.

Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.

Auf den Punkt gebracht

  • Der erste große Wolfsreport in Österreich zeigt, dass die Bevölkerung kein Problem mit Wölfen sieht und sie sogar willkommen heißt.
  • Eine Umfrage ergab, dass 83 Prozent der Befragten kein Wolfsproblem erkennen können, und viele Österreicher fordern mehr Mitspracherecht für Umweltorganisationen sowie finanzielle Unterstützung für Tierhalter, um Nutztiere besser zu schützen.
red, tine
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