Coronavirus

"Wintersaison retten" – Experte fordert harten Lockdown

Virologe Norbert Nowotny spricht sich für einen kurzen, harten Lockdown aus, um die Wintersaison in Österreich zu retten.

Stefanie Riegler
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Virologe Norbert Nowotny möchte die Wintersaison in Österreich retten.
Virologe Norbert Nowotny möchte die Wintersaison in Österreich retten.
Franz Neumayr / picturedesk.com, EXPA/ Martin Huber

Die Corona-Zahlen explodieren aktuell in Österreich. Am Samstag wurden fast 10.000 Neuinfektionen vermeldet. Ab Montag gilt deshalb österreichweit die 2G-Regel, wie die Regierung am Freitag bekannt gab.

Einzige Möglichkeit, um Wintersaison zu retten

Virologe Norbert Nowotny fordert im Interview mit "Puls24" noch schärfere Maßnahmen: "Ich wäre für einen kurzen, harten und kontrollierten Lockdown. Das würde die Zahlen sicher runter bringen, nicht weil ich einen Lockdown will, niemand will das, aber das wäre die einzige Möglichkeit um die Wintersaison mit Christkindlmärkten zu retten", meint der Experte.

Er glaubt, dass viele Länder wie etwa Deutschland Reisewarnungen gegenüber Österreich aussprechen werden. "Und das wär's dann mit der Wintersaison, wir sollten das zumindest überlegen", fordert der Virologe. Laut seinen Ansichten sollte der Lockdown für alle (auch Geimpfte) für etwa zwei Wochen gelten.

Dritte Impfung forcieren

Die getroffenen Maßnahmen werden zwar sicher eine Wirkung zeigen, aber ob diese ausreicht, sei fraglich. Nowotny kritisierte etwa, dass man die dritte Impfung nicht früher forciert habe.

"Die Zahlen aus Israel haben gezeigt, dass der Impfschutz nach sechs Monaten nachlässt. Der dritte Stich ist enorm wichtig, das ist die letzte Impfung im Rahmen der Grundimmunisierung. Auch bei uns trifft es viele ältere Menschen oder jene mit Vorerkrankungen, weil der Immunschutz schwindet. Einen Teil der hohen Fallzahlen haben wir uns selbst zuzuschreiben", betont der Experte.

Kostenpflichtige PCR-Tests

Die 2G-Regel macht aus virologischer Sicht schon Sinn. Er würde allerdings Ungeimpften noch mittels PCR-Test die Möglichkeit lassen, am Leben teilzunehmen. Diese sollten aber kostenpflichtig werden. "Die Tests haben uns insgesamt weit mehr gekostet als alle Impfungen."

Was die Kinder-Impfung betrifft, meint Nowotny, dass sie derzeit nur jenen verabreicht werden sollte, die Vorerkrankungen haben. "Sonst würde ich warten bis die EMA die Impfung für Unter-12-Jährige zulässt."

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