Österreich
Winterbilanz: 22.400 Nächtigungen in der Gruft
Caritas und Stadt Wien ziehen nach einem kalten Winter Bilanz: 7.260 Anrufe gingen beim Kältetelefon ein, 1.275 Schlafplätze wurden von der Wohnungslosenhilfe zur Verfügung gestellt.
"Wie kalt ein Winter sein kann, spürt man nicht erst bei Minusgraden. Der kälteste Winter ist der, in dem nicht geholfen wird. Das Caritas Kältetelefon hat Menschen diesen Winter nicht nur vor der Kälte oder vor der Einsamkeit, sondern auch vor dem Erfrieren bewahrt", betont Alexander Bodmann, Generalsekretär der Caritas der Erzdiözese Wien. Gemeinsam mit Wiener Roten Kreuz, Caritas, Samariterbund Wien, Volkshilfe Wien, den Johannitern, der St. Elisabeth Stiftung und der Stadt Wien zog die Caritas eine Bilanz des letzten Winters.
Tausende Wiener halfen: 60 Freiwillige nahmen beim Kältetelefon 7.280 Anrufe entgegen. So oft wählten Wiener die Nummer 01/480 4553 im Winter. Im heurigen Winter hat das Streetwork Team bereits 3.661 Beratungsgespräche mit obdachlosen Menschen auf der Straße geführt. 186 Menschen wurden mit dem Kältebus direkt von der Straße in ein Notquartier und zu einem warmen Schlafplatz gebracht.
840 Freiwillige waren in der Winterhilfe im Einsatz. Konkret hat die Caritas im heurigen Winter 22.400 Nächtigungen im Betreuungszentrum Gruft verzeichnet (2016: 21.452), 90.921 Teller Suppe beim Canisibus ausgegeben (2016: 92.581), 8.729 medizinische Behandlungen im Louisebus durchgeführt (2016: 9.388), 221.755 warme Mahlzeiten in den Betreuungszentren Gruft und Zweite Gruft ausgegeben, 260 zusätzliche Notquartiersbetten für den Winter 2017/2018 geschaffen und 10.878 Gäste an 222 Öffnungstagen im Winter 2017/2018 in 24 Wärmestuben der PfarrCaritas Aufenthalt im Warmen ermöglicht (2016: 8.460).
Winterpaket der Stadt Wien: Bis zu 1.275 Nächtigungsplätze
Im Winterpaket der Stadt Wien standen in den kältesten Tagen im Februar 1.275 Plätze zur Verfügung, insgesamt nächtigten rund 3.080 verschiedene Personen, davon 530 Frauen, in den Unterkünften, die durchschnittliche Gesamtauslastung lag bei 82 Prozent. Außerdem wurden 160 zusätzliche Plätze für den Tagesaufenthalt in Wärmestuben geschaffen. Rund ein Drittel aller NächtigerInnen nutzten das Nachtquartier ein bis zehn Tage, der größte Teil der Betroffenen benötigt zehn bis 14 Tage ein Nachtquartier.
"Die kalte Jahreszeit stellt vor allem für wohnungslose Menschen eine zusätzliche Belastung dar. Ziel des Winterpakets ist, dass niemand seine Gesundheit riskiert, weil er oder sie keinen Schlafplatz im Warmen hat. Ein Blick in andere europäische Hauptstädte zeigt, dass es nicht selbstverständlich ist, dass obdachlose Menschen im Winter ein Dach über den Kopf haben. Das Winterpaket der Stadt Wien hat auch dieses Jahr wieder Menschen vor dem Erfrieren geschützt", so Noch-Sozialstadträtin Sandra Frauenberger (SPÖ).
"Der Erfolg und die Notwendigkeit des Winterpakets lassen sich in einer Zahl zusammenfassen: In diesem Winter sind null Menschen der Kälte in Wien zum Opfer gefallen. Das muss auch zukünftig unser Maßstab und Anspruch sein", so die Sozialsprecherin der Grünen Wien Birgit Hebein. (gem)