"Heute"-Leser empört
"Wildpinkeln im Jahr 2024": Zorn über fehlende ÖBB-Klos
Kopfschütteln bei Öffi-Nutzern: Sie können nicht verstehen, dass auf vielen Bahnhöfen die Toiletten fehlen. "Heute" hat mit den ÖBB gesprochen.
Wir haben berichtet: Dass die Zugstation in Kremsmünster (Bez. Kirchdorf) zwar umfassend saniert, aber ohne WC wiedereröffnet wurde, stinkt Reisenden gewaltig. "Eine Toilette sowie einen Hinweis nach der nächstgelegenen Toilette sucht man vergeblich", wandte sich ein Mann an unsere Redaktion.
Was ihn zusätzlich aufregt: Hat man ein dringendes Bedürfnis, muss man zum Marktplatz eilen. Der ist aber rund 700 Meter und damit etwa neun Gehminuten entfernt.
"Armselig und primitiv"
Zahlreiche Leser machten auf Facebook ihrem Ärger Luft: "Dass man im Jahr 2024 wildpinkeln muss, weil es auf Bahnhöfen keine WCs gibt, ist schon besonders armselig und primitiv", meinte etwa ein User. Wenn nicht einmal die natürlichsten Bedürfnisse eingeplant wurden, sei das als menschenverachtend zu bewerten, so ein anderer.
"Heute" wollte den Grund für die fehlenden Sanitäranlagen wissen. Es habe immer wieder Probleme mit Vandalismus gegeben, berichtet ÖBB-Pressesprecher Christopher Seif. Nach der Reparatur seien viele Anlagen gleich wieder zerstört worden.
"WCs sind daher erst ab einer gewissen Frequenz vorgesehen", erklärt Seif. Und: Im Gegensatz zu früheren Zeiten gebe es mittlerweile in so gut wie allen Zügen Toiletten. Aus Erhebungen wisse man, dass die meisten Passagiere erst kurz vor der geplanten Abfahrt zum Bahnhof kommen und ihre Notdurft dann unterwegs verrichten.
„WCs sind erst ab einer gewissen Frequenz vorgesehen.“
Der Sprecher zum konkreten Fall in Kremsmünster: "Die Gemeinde hat den Wunsch geäußert, dass es ein WC geben soll." Dieses werde heuer von den ÖBB errichtet. Geplant ist, dass die Kommune dann die Reinigung und Wartung übernimmt.
155 Minuten Wartezeit auf Zug
Vor wenigen Wochen kam es schneebedingt zu massiven Probleme im Zugverkehr. Auf einen ICE sollten Fahrgäste in Linz sogar 155 Minuten warten.
Die ÖBB waren um Beruhigung bemüht: Es soll auch künftig Entschädigungen geben. Bei mehr als einer Stunde Verspätung bekommt man 25 Prozent des Ticketpreises erstattet, bei mehr als zwei Stunden sogar die Hälfte.