Österreich
Wilder Transport: Pferde fuhren im Wohnmobil mit
Nach dem Gleinalmtunnel auf der A9 wurde ein desolates und stark rauchendes Wohnmobil mit vier Insassen aus dem Verkehr gezogen – darunter zwei Pferde.
Die steirische Autobahnpolizei konnte am Dienstagnachmittag wohl den irrsten Transport des Jahres stoppen.
Gegen 14.30 Uhr klapperte stark rauchender Lkw aus dem Gleinalmtunnel, der unmittelbar nach dem Nordportal am Seitenstreifen einparkte. Die Beamten der örtlichen Autobahnpolizeiinspektion eilen sofort zu dem offensichtlich sehr desolaten Fahrzeug.
Der 59-jährige Lenker des schwedischen Lkws, der von ihm selbst zu einem Wohnmobil umgebaut worden war, hatte einen offenbar gerade entstandenen Kabelbrand bereits selbst gelöscht.
Er und seine Beifahrerin waren gerade dabei, zwei Pferde aus dem Wohnmobil zu entladen. Wie sich herausstellte, fahren die beiden schwedischen Staatsbürger mit ihren beiden Pferden quer durch Europa und nehmen an Pferdekutschenrennen teil.
Mensch und Tier hautnah on Tour
Das Fahrzeug wurde vom Lenker so umgebaut, dass sowohl die beiden Personen, als auch die beiden Pferde und die entsprechende Kutsche im Inneren untergebracht werden konnten.
"Mein obersteirischer Kollege meinte, er hätte so etwas in 30 Dienstjahren nicht gesehen", sagt ein Polizeisprecher in Graz gegenüber der "Kleinen Zeitung".
Neben diesen ohnehin fraglichen Umbaumaßnahmen befand sich das Wohnmobil in einem äußerst erbärmlichen Zustand. Da das Fahrzeug offenbar nicht mehr fahrtauglich war, wurde dessen Abschleppung zu einer Kfz-Firma nach Traboch veranlasst.
Die beiden Pferde wurden unterdessen in einem nahen Rinderzuchtzentrum untergebracht und versorgt.
Weiterfahrt untersagt
Bei der technischen Überprüfung des havarierten Fahrzeuges stellte sich heraus, dass der Lkw insgesamt 17 schwerste technische Mängel mit Gefahr im Verzug aufwies.
Neben großen Rostlöchern waren auch die Bremsen und die Radaufhängungen defekt. Auf der Frontseite des Lkws hatte der Schwede ein Notstromaggregat angebracht – mit einem Lederriemen.
Die Stromkabel hatten der Bastler einfach von außen, völlig ungesichert, in den Innenraum gelegt. Dem schwedischen Paar wurde die Weiterfahrt untersagt, sowie Kennzeichen und Zulassung für das Schrottmobil abgenommen. Zusätzlich wurde eine Sicherheitsleistung eingehoben. (red)