Österreich

Wiens neue Mega-Halle kommt nach Neu Marx

Heute Redaktion
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Zehn Standorte wurden geprüft, als beste Lösung hat sich schließlich Neu Marx herausgestellt. Bis 2024 entsteht hier die neue Mega-Arena für etwa 20.000 Besucher.

Die "Grande Dame" der Wiener Veranstaltungsstätten, die Wiener Stadthalle am Voglweidplatz (Rudolfsheim-Fünfhaus) ist in die Jahre gekommen. Um dennoch den Wienern und Wien-Touristen ein moderne Konzert- und Sporthalle zu bieten, die alle Stückerln spielt, entschied sich die Stadt dafür eine neue Halle zu errichten.

Wie "Heute" bereits berichtete, galt Neu Marx schon länger als Favorit, seit heute es ist fix. Am Mittwoch gaben Bürgermeister Michael Ludwig, Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (beide SPÖ) und Wien Holding-Chef Kurt Gollowitzer im Rahmen einer Pressekonferenz das Ergebnis der Standortanalyse bekannt.

"Die neue Mega-Arena ist ein Leuchtturmprojekt für die nächsten Jahrzehnte, das Wien als Wirtschaftsstandort, als Kulturstadt, als Tourismusmetropole und als Stadt der weltweit besten Lebensqualität stärkt", betonte Ludwig.

Neue Top-Konzerthalle soll 2024 eröffnet werden

Wie Hanke informierte, habe die Stadt den Anspruch mit der neuen Veranstaltungshalle zu den Top 3 in Europa (nach London und Köln) zu werden. Mit rund 20.000 Plätzen soll die neue Arena nicht nur Schauplatz von kulturellen und sportlichen Großevents (derzeit sind 130 Veranstaltungstage pro Jahr geplant), sondern auch ein architektonisches Landmark werden, das dem Stadtteil St. Marx in der Landstraße ein neues Gesicht geben soll.

Wie Stadtrat Hanke erklärte soll der Neubau "maximal 250 Millionen Euro" kosten, 2021 soll der Spatenstich erfolgen. Die ersten Rocktöne sollen dann spätestens 2024 durch die Lüfte tönen. Bis rechtlich alles geklärt ist (2021 soll es soweit sein) heißt die Mega-Halle "Wien Holding-Arena".

"Die Wien Holding Arena wird einer der modernsten und größten Arenen Europas, die auch die Brücke zu den, bereits in St. Marx ansässigen Kultur-, Medien oder Technologieeinrichtungen schlagen und mit der Marx Halle oder dem T-Center ein hochwertiges architektonisches Ensemble bieten soll", unterstrich Hanke.

Die neue Mega-Halle entsteht direkt hinter der Marx Halle und zwischen der Karl Farkas-Gasse und der Mari Jacobi-Gasse:

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(Bild: Google Maps)

Suche nach möglichen Partnern läuft

"Mit der Entscheidung über den Standort der neuen Mega-Arena haben wir nun den ersten wichtigen Schritt gesetzt. In den nächsten Monaten werden wir mit möglichen Partnern verhandeln und festlegen, ob wir die Arena als Stadt selbst errichten", so Hanke. Operativer Betreiber der neuen Veranstaltungsstätte wird die Wien Holding, um das Megaprojekt von Beginn an zu begleiten, wurde nun auch eigens die "WH Arena Projektentwicklungs GmbH" gegründet, Diese soll dafür sorgen, dass alles reibungslos abläuft und das Projekt im Zeit- und Kostenplan bleibt.

Ein Bauskandal wie beim Krankenhaus Nord soll durch die "professionelle" Aufsetzung des Projekts diesmal vermieden werden.

Neu Marx setzte sich klar gegen Alternativen durch

In den vergangenen Monaten wurden 10 Standorte (das "Austria Center Vienna" und die Seestadt Aspern in der Donaustadt, die "Messe Wien", die "Donaukanalplatte" und das Dusika-Stadion in der Leopoldstadt, eine Flächen beim Hauptbahnhof Wien, in Oberlaa und in Rothneusiedl, alle in Favoriten gelegen, das Floridsdorfer "Donaufeld" und eben "Neu Marx" in der Landstraße) geprüft. Im dem "objektivierenden Prozess", an dem auch Experten aus den Bereichen Architektur, Verkehr, Raumplanung, Immobilienwirtschaft und Verkehr beteiligt waren, gingen drei Standorte (Neu Marx, Dusika Stadion und das Donaufeld) in einer ersten Bewertungsrunde als Favoriten hervor.

Im Anschluss definierte die Stadt weitere "Muss-Kriterien", die an die drei Optionen angelegt wurden. Dabei setzte sich Neu Marx mit 268 von 300 möglichen Punkten klar gegen die Alternativen durch (das Dusika Stadion erhielt 204 von 300 Punkten, das Donaufeld 128 Punkte).

Als besondere Vorteile wurde in der Analyse die gute Anbindung an den Verkehr (Standort unmittelbar neben der Südosttangente), die Öffis (so sind die U3-Stationen Erdberg und Schlachthausgasse jeweils etwa 400 Meter entfernt) und die "idealtypische, weil rechteckige und von allen Seiten aufgeschlossene" Lage genannt. Ingesamt beträgt die Fläche rund 45.000 Quadratmeter, damit bleibe genug Platz für "Arena-begleitende" Einrichtungen, wie es heißt.

Architekturwettbewerb 2019, Nachnutzungkonzept für Stadthalle ab 2019

Die nächsten Schritte betreffen nun die Erarbeitung eines Raum- und Funktionsplanes, der als Basis für den Architektur-Realisierungswettbewerb fungiert, der im zweiten Quartal 2019 starten soll. Nach den erfolgten Detailplanungen und der behördlichen Genehmigung des Projektes soll im zweiten Quartal 2020 die Suche nach einem Generalunternehmen starten.

Wie und wofür künftig die Stadthalle genutzt werden soll, will die Stadt ab dem zweiten Quartal 2019 klären. Dann starten die Arbeiten an einem Nachnnutzungskonzept. Stadtchef Ludwig kann sich eine Öffnung der Stadthalle für den Breitensport vorstellen, die Details sollen durch Wirtschaftsstadtrat Hanke und Sportstadtrat Peter Hacker in einem Sportstättenkonzept erarbeitet werden.

Bis die neue Mega-Arena 2024 eröffnet wird, bleibt die Stadthalle aber wie bisher Austragungsort für Konzerte und andere Events.

(lok)