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Wienerwald-Mord: Auto des Opfers gefunden

Heute Redaktion
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Bild: Harald Kantas

Der Fall der Leiche im Wienerwaldsee bei Tullnerbach (Bezirk Wien-Umgebung) klärt sich langsam auf. Das Opfer wurde am Montag als der 55-jährige Milos N. identifiziert. Der Serbe wurde vom Täter entführt und dann erschlagen. Am Dienstag fanden die Kriminalisten das Auto des Opfers.

Der Fall der Leiche im Wienerwaldsee bei Tullnerbach (Bezirk Wien-Umgebung) klärt sich langsam auf. Das Opfer wurde am Montag als der 55-jährige Milos N. identifiziert. Der Serbe wurde vom Täter entführt und dann erschlagen. Am Montagabend fanden die Kriminalisten das Auto des Opfers.

Die Ermittler entdeckten den Wagen des Ermordeten in Wien-Penzing. Wo genau der schwarze Mercedes E 220 CDI abgestellt war, wollte Polizeisprecherin Regina Steyrer zunächst nicht bekanntgeben. Die Untersuchungen am Fundort seien noch nicht abgeschlossen, sagte sie.

Der Tote war am Samstagnachmittag beim Wienerwaldsee bei Tullnerbach gefunden worden. Die Obduktion der stark verwesten Leichenteile ergab, dass der Tote erschlagen worden war. Nachdem klar geworden war, dass es sich um den seit 2. Juli abgängigen Milos N. handelte, gingen die Ermittlungen schnell in Richtung Entführung. Der aus Serbien stammende 55-Jährige wurde zuletzt an jenem Tag lebend gesehen.

Angeblich Lösegeldforderung per Telefon

Der Sohn sagte aus, am Mittwoch von einem Unbekannten angerufen worden zu sein. Der Mann am anderen Ende der Leitung behauptete, den 55-Jährigen in seiner Gewalt zu haben. Er forderte 50.000 Euro für die Freilassung. Es kam aber zu keinem weiteren Kontakt mit dem Entführer.

Das Opfer war bisher nicht polizeibekannt. Es lebte mit seiner Familie in der Taborstraße in der Leopoldstadt. Den Autohandel betrieb Milos N. - entgegen anderer Informationen - nicht in der Brigittenau, sondern in Döbling. Dementsprechend hatte es auch nichts mit einem an der ursprünglich vermuteten Adresse des Geschäfts firmierenden Bordellbetrieb zu tun. Eine Rotlichtfehde als Hintergrund dürfte damit eher ausscheiden.

Mafia-Hintergrund ausgeschlossen

Die Nachforschungen der Polizei konzentrieren sich offenbar zunächst auf das engere Umfeld. Einen Mafia-Hintergrund gebe es wohl eher nicht, hieß es.

Auch mit einem ähnlich gelagerten Fall vom April dieses Jahres dürfte es eher keinen Zusammenhang geben, weil in jenem Fall ein Verdächtiger bereits in Untersuchungshaft sitzt. Auch damals war die verstümmelte Leiche eines aus Serbien stammenden Autohändlers bei Gablitz im Wienerwald gefunden worden. Das Motiv in jenem Fall ist bisher offen.