Wien

Wienerwald leidet schon jetzt an Trockenheitsstress

Der Sommer hat noch nicht einmal begonnen und der Wienerwald leidet schon unter der Trockenheit. Die gestressten Bäume werden anfällig für Schädlinge.

Heute Redaktion
Vor allem Buchen leiden unter Trockenheit. Der Wienerwald besteht zu 60 Prozent aus Buchen. 
Vor allem Buchen leiden unter Trockenheit. Der Wienerwald besteht zu 60 Prozent aus Buchen. 
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Der Sommer hat noch nicht einmal begonnen, da macht die Trockenheit dem Wienerwald bereits zu schaffen. Das berichtete der ORF am Mittwoch. Was bisher an Regen gefallen ist, sei kaum der Rede wert. Besonders anfällig für die Trockenheit seien Buchen.

Die meisten Bäume im Wienerwald, rund 60 Prozent, sind Buchen. Wenn diese nun Trockenstress empfinden, können die Förster kaum etwas tun, so der ORF. Das Problem: Die Wurzeln der Buchen reichten nicht tief ins Erdreich hinein, so der Wiener Klima- und Forstdirektor Andreas Januskovecz gegenüber Nicola Corazza im ORF. Aber nur ganz tief in der Erde sei eben noch Feuchtigkeit vorhanden.

Alte Bäume leiden an Trockenheit

"Weiter oben ist es immer mehr trocken, und das können die alten Bäume nicht mehr ausgleichen. Alte Bäume ab 80 Jahren können die Wurzeln nicht mehr hinunterentwickeln und kämpfen dann mit der Trockenheit", so der Klima- und Forstdirektor gegenüber Radio Wien.

Fehlt Wasser würden die Bäume später austreiben, kleinere Blätter entwickeln und diese dann auch noch früher abwerfen – weil sie das vor noch weiterer Austrocknung schützt, wie Januskovecz im ORF erklärte. "Wenn der Baum das immer wieder macht – und das ist ja die Befürchtung in den nächsten Jahren, dass es weiterhin im Winter zu wenig Feuchtigkeit gibt, dass viel zu wenig Wasser letztendlich den Boden erreicht –, dann wird es kritisch für die Bäume. Mit der Zeit wird es dann immer kritischer", so der Klima- und Forstdirektor.

Trockene Bäume mit schwacher Immunabwehr

Nicht nur, dass die Bäume leiden. Sie werden in ihrem Stress auch anfällig für Schädlinge. So erklärt der Förster, das Fichtensterben habe auch damit zu tun, dass die Fichten aufgrund der Trockenheit weniger Harz bilden und damit der Borkenkäfer die Bäume leichter befallen könne. Borkenkäfer würden sich im Wienerwald exponentiell vermehren, sagte Januskovecz. "Der Borkenkäfer ist immer eine Folge von Trockenstress und von Trockenheit, die den Baum dann letztendlich auch umbringt."

Es gibt Baumsorten, die reagieren gelassener auf Wassermangel. Dazu zählten Ahornarten, Linde, Nuss, Trauben- und Stieleiche. Die Förster versuchen diese Eigenschaft zu nutzen, indem sie das Wachstum dieser resistenteren Sorten fördern, hieß es im ORF.

Drei Wochen Regen wären ideal

"Das heißt, wir schneiden andere Bäume, wo wir der Meinung sind, dass sie dem Klimawandel nicht so gut trotzen können, weg zugunsten von Bäumen, wo wir sehen, die werden die Hitze besser vertragen", so der Klima- und Forstdirektor im Radio-Wien-Interview.

Was könnte dem Wienerwald helfen? "Ein stetiger Regen, der für zwei, drei Wochen in den Boden regnet. Das wäre jetzt das Optimum."

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