24-Jährige schockiert
Wienerin zu Banden-Gewalt – "Froh, dass ich wegziehe"
Blut und Blaulicht in Wien-Meidling: Nach einer Messerstecherei am Bahnhofsvorplatz liegen die Nerven blank. Eine Anrainerin hat genug, zieht weg.
Es waren schockierende Szenen, die sich am Sonntagabend direkt vor dem Balkon von Theresa S. (24) abspielten – "Heute" berichtete: "Wir sind im Wohnzimmer gesessen und auf einmal höre ich Schreie. Da dachte ich nur, wen bringen's da grad um", so die Anwohnerin.
„Wen bringen’s da grad um?“
Die 24-Jährige aus Wien-Meidling sah die mit Sturmhauben maskierten, bewaffneten Burschen vor ihrer Wohnung die Wilhelmstraße herauflaufen. Kurz darauf ging es im Bahnhofsbereich brutalst zur Sache: Laut Wiener Polizei wurden bei der bewaffneten Auseinandersetzung verfeindeter Gangs aus Tschetschenien und Afghanistan vier Männer zwischen 15 und 22 Jahren verletzt. Drei von ihnen erlitten Stichwunden, einer eine schwere Kopfverletzung – vermutlich durch stumpfe Gewalteinwirkung von hinten.
Am Tatort zeugen ein getrockneter Blutfleck, ein gebrauchter Gummi-Handschuh der Spurensicherung und zerbrochene Glasflaschen am Tag nach der Tat noch von der Brutalität der Banden. Drei der bereits befragten Opfer gaben an, dass sie mit Hämmern, Glasflaschen, Messern und Schusswaffen attackiert wurden.
Anwohnerin Theresa S. hält fest: "Ich bin froh, dass ich wegziehe." Die Wienerin packte bereits ihre Sachen in Kartons, siedelt nun in ihre neue Wohnung im Dritten. Diese Entscheidung bereut sie keine Sekunde: "Es ist jedes Mal der Weg vom Bahnhof zur Eingangstür unangenehm und einfach nicht schön."
Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
Rat auf Draht: 147
Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
Polizei-Notruf: 133
Diesmal nahm die Gewaltorgie eine neue Dimension an. Wie "Heute" erfuhr, soll es sich nicht um Auseinandersetzungen im Drogenmilieu oder um Schutzgeld-Konflikte rivalisierender Clans handeln. Viel wahrscheinlicher: Es dürfte sich um eine langandauernde Fehde zwischen zwei Einwanderer-Gruppen, bei der auch bekannte Szene-Influencer in Telegram-Gruppen zur Bewaffnung aufrufen, handeln. Ob das Theresa S. noch schockiert? "Nein."