Anfang Juni fuhr Martina E. (26, Name von der Redaktion geändert) mit ihrem Mazda durch Gerasdorf bei Wien, als sie plötzlich von der Polizei wegen einer weggeworfenen Zigarette angehalten wurde. "Mir war klar, dass ich etwas Falsches gemacht habe und wollte die Strafe gleich vor Ort bezahlen", so die Floridsdorferin im "Heute"-Gespräch. Doch der Polizist hatte nicht vor ihr das Vergehen so einfach durchgehen zu lassen und zeigte die 26-Jährige an.
Nach knapp zwei Wochen lag die Strafverfügung bereits im Briefkasten der Wienerin - und die hatte es in sich: satte 450 Euro sollte die Angestellte für den weggeworfenen Tschick-Stummel bezahlen. Martina E. kam es natürlich viel zu hoch vor, also beschloss sie zusammen mit ihrem Anwalt Einspruch gegen die Strafhöhe zu erheben.
Am Donnerstag den 21. Jänner kam es am Landesverwaltungsgericht in St. Pölten endlich zur Verhandlung. Allerdings verlief diese äußerst überraschend für die junge Wienerin: "Die Richterin war der Auffassung, ich hätte die Zigarette gelagert und für ein solches Vergehen wäre das bereits die Mindeststrafe. Jetzt kommen auf die 450 auch noch 90 Euro Verwaltungsgebühren oben drauf." Martina ist im Gespräch mit "Heute" weiterhin fassungslos über das Strafmaß: "Für diese Verschmutzung so viel Geld bezahlen zu müssen, ist doch reinste Abzocke."