Am 23. November holte sich die 22-jährige Wiener Mama Nina T. ihre erste Pfizer-Impfung gegen das Coronavirus. "Nachdem ich auf Arbeitssuche bin, wusste ich dass ich ohne Jaukerl gar keine Chance auf einen neuen Job hätte", nennt die junge Mutter eines Dreijährigen als Grund im Talk mit "Heute". Welche Konsequenzen der Stich für sie später haben wird, wusste sie zu dem Zeitpunkt noch nicht.
Da sie sich lange unsicher war, beschloss Nina, sich am Tag vor ihrem Impftermin beim Internisten abchecken zu lassen. Nachdem die 22-Jährige keine Vorerrkankungen hat und alle Gesunden-Untersuchungen beim Arzt gepasst haben, holte sie sich das erste Pfizer-Jaukerl auf der Impfstraße im Austria Center Vienna.
Eine Woche später bekam Nina Herzrasen, Stechen in der linken Brust und Rückenschmerzen. Auch ihr linker Arm begann wehzutun. "Ich konnte meinen Sohn nicht einmal mehr hochheben", so die 22-Jährige. Doch die Schmerzen hörten nicht auf – bald danach sah die junge Mutter verschwommen, ihr wurde extrem schwindelig. Besorgt fuhr sie ins Franziskus Spital Margareten und bekam die erschütternde Diagnose: Herzmuskelentzündung.
Verursacht wurde ihre Erkrankung laut Ärzteblatt durch die Coronaimpfung. Nina wurde stationär aufgenommen. Eine Woche später konnte sie das Spital zwar verlassen, unter den Folgen der Herzmuskelentzündung leidet sie bis heute – über einen Monat später. "Ich habe immer noch Schmerzen und bin sehr schwach. Zum Beispiel wenn ich aufräumen oder meinen Sohn tragen möchte", erzählt sie im "Heute"-Gespräch.
Nun versucht die 22-Jährige, eine Impfbefreiung für das zweite und dritte Jaukerl zu bekommen. Sie leidet auch finanziell – ufgrund ihrer Schmerzen konnte sie noch immer keinen neuen Job finden und ist derzeit arbeitslos. "Mir reicht einfach nicht die Kraft, um Bewerbungen zu schreiben", so Nina.
Obwohl Ninas Fall sehr bedauerlich ist, ist er auch sehr selten. Dass es nach einer mRNA-Covid-19-Impfung prinzipiell zu einer Herzmuskelentzündung kommen kann, bestätigt die deutsche Herzstiftung. Nichtsdestotrotz ist es unwahrscheinlich, dass man wegen einem Jaukerl daran erkrankt.
Aktuellen Studien zufolge waren nur circa 12,6 von einer Million Geimpften davon betroffen.
Auch der Verlauf einer solchen Entzündung verlaufe zu 95 Prozent mild.