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Wiener Zahnarzt ruiniert Zähne, verrechnet 1.600 €

Ein Zahnarzt in der Wiener City führte bei einer Wienerin eine Reihe von fragwürdigen Behandlungen durch. Jetzt will er von ihr 1.600 Euro kassieren. 

Marlene Postl
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Die Wienerin hat noch immer Schmerzen auf den betroffenen Zähnen.
Die Wienerin hat noch immer Schmerzen auf den betroffenen Zähnen.
privat / iStock

Die 63-Jährige Wienerin Doris K. (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) begab sich Anfang Jänner in die Hände eines neuen Zahnarztes. Sie suchte eine Praxis in der Wiener Innenstadt aus, der Doktor wirkte augenscheinlich freundlich und kompetent. Damit begann für Doris eine Serie von schmerzhaften Behandlungen, unter deren Folgen sie noch immer leidet.

Schmerzhafte und fragwürdige Behandlungen

Die Wienerin berichtet, zuerst habe der Arzt angeblich Karies entdeckt, diesen weggebohrt und Plomben eingesetzt. Die 63-Jährige klagt, der Vorgang sei ungewöhnlich schmerzhaft gewesen, obwohl sie betäubt wurde. Es kam noch schlimmer: Anfang Februar fertigte der Arzt dann zwei Kronen an. Diese schmerzen Doris bis heute stark, anfangs konnte sie kaum aufbeißen. 

Auch handwerklich scheinen die Kronen nicht korrekt angefertigt zu sein. Eine der beiden Kronen ist zu groß, nun stimmt der Biss der 63-Jährigen nicht mehr. Der Zahnarzt wollte nichts davon hören, er bestand darauf, die Behandlung sei korrekt gewesen. Auf Drängen ihrer Tochter holte Doris schließlich eine Zweitmeinung ein. 

Zahn brach ab, innen war noch ein Stück Watte

Die Wienerin konsultierte zwei andere Zahnärztinnen, eine davon eine gerichtlich beeidete Sachverständige. Das Fazit war erschreckend für die 63-Jährige: die Kronen passen nicht, die Stifte wurden nicht richtig gesetzt und das Zahnfleisch sei stark geschädigt (Gutachten liegt "Heute" vor). Im März brach schließlich einer der Zähne ab, in die Doris eine Plombe bekommen hatte, ihre neue Zahnärztin fand unter der Füllung sogar noch ein Stück Watte.

Arzt zweifelt Gutachten von Sachverständiger an

Obwohl Doris sehr unter den Folgen der Behandlungen leidet und diese augenscheinlich nicht korrekt waren, will der Zahnarzt jetzt satte 1.600 Euro von ihr kassieren. In einem Schreiben (Der Brief liegt "Heute" vor) behauptet er, er habe die Patientin darüber aufgeklärt, dass eine Krone problematisch sein könne. Das Gutachten der gerichtlich beeideten Sachverständigen, das Doris eingeholt hatte, sei laut ihm nicht seriös. 

Die Wienerin hat sich inzwischen an die Schlichtungsstelle der Zahnärztekammer gewandt. Wie gut ihre Chancen auf einen Erlass der Kosten stehen, ist fraglich. Erst vor zwei Wochen wurde publik, dass eine steirische Zahnärztin bei zahlreichen Patienten Schäden an gesunden Zähnen angerichtet haben soll, die Kammer stand aber hinter der Frau. Mit den Schmerzen muss die 63-jährige Doris jetzt jedenfalls leben.