Wien
Wiener Wohnen-Betrug – Mieter sollen doppelt zahlen
Einige Gemeindebau-Mieter wurden Opfer einer perfiden Betrugsmasche. Mit falschen Mietzinsvorschreibungen machten sich Betrüger die Taschen voll.
Der Betrug liegt nun schon etwas länger zurück. Denn zu Jahresbeginn hatten einige Mieter von Wiener Wohnen gefälschte Vorschreibungen für ihre Jänner-Miete per Post bekommen. Da die schreiben authentisch wirkten, zahlten einige die Miete per Erlagschein ein. Allerdings landete diese dann auf dem Konto von Betrügern.
Warnung von Wiener Wohnen kam zu spät
Unter den geprellten Mietern war auch Frau R. Sie überwies 380 Euro auf ein Konto. Erst durch den Anruf eines Bekannten bemerkte sie den Fehler. "Er hat davon gelesen. Ich hab dann die Überweisung geprüft und festgestellt, dass auch ich an ein falsches Konto überwiesen habe", so Frau R. zum "Kurier".
Im Jänner warnte Wiener Wohnen selbst davor, Geld an falsche Konten zu überweisen. "ACHTUNG: Es wurden gefälschte Vorschreibungen für Jänner 2023 mit einer falschen Bankverbindung (IBAN), Mietbetrag und QR-Code in Umlauf gebracht.", twitterte man Mitte Jänner. Diese Warnung kam allerdings zu spät.
Zwei Verdächtige ausgeforscht
Wie der "Kurier" berichtet, bestätigt die Polizei etwa 150 Betroffene. Die Schadenssumme liegt im fünfstelligen Bereich. Bei Ermittlungen fand man schließlich heraus, dass die gleiche Betrugsmethode bereits im Dezember verwendet wurde.
Die Polizei konnte schließlich zwei Männer (beide 22) ausforschen. Sie wurden vorläufig festgenommen, befinden sich aber inzwischen wieder auf freiem Fuß. Die beiden sind keine Mitarbeiter mit Insiderwissen. Aktuell wird ermittelt, ob sie noch für weitere Betrugshandlungen verantwortlich sein könnten.
Betroffene müssen Miete trotzdem zahlen
Betroffenen wie Frau R. bringt das vorerst nichts. Als der Betruf aufflog, sei ihr telefonisch zugesichert worden, sie müsse die Miete nicht zahlen. Dennoch hat sie vor kurzem einen Brief von Wiener Wohnen bekommen.
Obwohl man in dem Schreiben bedauere, dass die Miete "aufgrund einer gefälschten Mietzinsvorschreibung auf ein Falsches Bankkonto einbezahlt wurde", weist Wiener Wohnen darauf hin, dass die Forderung dennoch aufrecht bleibe. Ein Statement gibt es bisher nicht.