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Wiener ungeimpft – "Ärztin behandelt meinen Mann nicht"
Einer Ärztin sträubte sich laut einer Wienerin dagegen, deren ungeimpften Mann (80) zu behandeln. Die ÖÄK mahnt Ärzte wegen Ausgrenzung von Patienten.
Aktuell häufen sich Beschwerden über Ärzte, die ungeimpften Patienten den Zutritt zu ihrer Ordination verweigern. Im "Heute"-Talk erhebt eine Wienerin ähnliche Vorwürfe: Die 60-Jährige wollte bei einer Neurologin einen Kontrolltermin für ihren demenzkranken Ehemann vereinbaren. Die Wahlärztin soll allerdings äußerst ungehalten geworden sein, als sie den Impfstatus des Ehepaares erfuhr.
Die 60-Jährige berichtet, sie habe das Missfallen der Neurologin herausgehört, als sie bekannt gab, dass ihr 80-jähriger Mann ungeimpft ist. "Die Neurologin sagte mir, wir müssen mit dem Termin warten, bis mein Mann vollständig immunisiert ist. Wir möchten uns aber nicht impfen lassen. Ich habe sie gefragt, ob sie ein Problem damit hat, dass wir nicht geimpft sind." Eine klare Antwort soll die Wienerin darauf nicht bekommen haben.
"Die Ärztin sagt mir, sie will sich nicht anpflaumen lassen, wenn sie jeden Tag ihr Leben aufs Spiel setzt. Möglicherweise ist sie etwas sensibel. Ich denke nicht, dass ich aggressiv in meinem Umgangston bin, ich bin lediglich quirlig", berichtet die 60-Jährige. Das Paar entschloss sich schließlich, einen anderen Arzt aufzusuchen.
Ärztekammer schickt Warnung an Kassenärzte aus
Ein solcher Vorfall ist kein Einzelfall – am Mittwoch sprach die Ärztekammer in einem Brief eine Warnung an Kassenärzte aus, die sich weigern, Ungeimpfte zu behandeln. Dies widerspricht laut ÖÄK-Chef Thomas Szekeres dem ärztlichen Kodex und kann zu einem Disziplinarverfahren führen. Die Neurologin des 80-Jährigen ist allerdings ein Spezialfall – sie hat keinen Kassenvertrag, sondern ist eine Wahlärztin.
Die Ärztin war für ein Statement gegenüber "Heute" bislang nicht erreichbar.