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Wiener überlistet fiese Betrügerin live am Telefon 

Dubiose Anrufe sorgen derzeit für Angst und Schrecken unter zahlreichen Wienern. Dabei geben sich Betrüger als Mitarbeiter des Gerichts aus.

Maxim Zdziarski
Gerhard war sofort klar: Es handelt sich um einen Betrugsversuch (Symbolfoto)
Gerhard war sofort klar: Es handelt sich um einen Betrugsversuch (Symbolfoto)
Getty Images/iStockphoto

Es ist ein Phänomen, das seit Jahren bekannt und weltweit verbreitet ist: Die Rede ist von sogenannten "Cold Calling"-Anrufen. Eine Betrügerbande ruft dabei meist Pensionisten an und gibt vor eine Zwangvollstreckungsverfahren gegen sie vorliegen zu haben.

In einem konkreten Fall, der "Heute" exklusiv vorliegt, ist zu hören, wie perfide eine der Betrügerinnen dabei vorgeht: Sie stellt sich als "Frau Jäger von Landesgericht Wien" vor und redet auf das vermeintliche Opfer ein. Dabei wirft sie in gebrochenem deutschem Akzent mit Paragraphen um sich und fordert eine horrende Summe von "Heute"-Leser Gerhard (Name von der Redaktion geändert*).

Die offene Rechnung von 7.800 Euro könne er mit 3.100 Euro sofort begleichen, ansonsten droht ihn "Frau Jäger" mit einer Kontosperrung, Zwangsvollstreckung sowie weiteren kostspieligen Mahnverfahren. Der Wiener riecht den Betrugsversuch und lässt die Dame am anderen Ende der Leitung auffliegen – "Heute" berichtete. 

Landesgericht warnt vor fieser Betrugs-Welle

"Heute" sprach mit dem Pressesprecher des Oberlandesgerichts Wien, Dr. Reinhard Hinger, über die neue Betrugswelle. Die Betrüger haben derart präparierte Handys, dass den Opfern am Display die korrekten Telefonnummern des Landesgerichts angezeigt werden. Die Betroffenen versuchen nach den Gesprächen zurückzurufen und landen dann beim echten Landesgericht in der Leitung.

"Unsere Telefonvermittlungen kennen mittlerweile das Problem und wissen, wie sie reagieren müssen. In den vergangenen Tagen gab es eine vermehrte Anrufdichte mit solchen Anfragen bei uns", schildert Hinger die Situation. Daher gelte es nun ein weiteres Mal für Aufklärung zu sorgen, denn die Betrügerbanden werden immer gerissener.

"Viele von ihnen arbeiten bereits mit Komplizen. Bedeutet: Nach dem Erstgespräch folgen weitere Anrufe, bei denen die Rede von einer Finanzmarktaufsicht die Rede ist. Die Opfer sind dann meist verängstigt und lassen sich sogar zu Überweisungen überreden", erzählt Hinger im "Heute"-Talk. Die Rückverfolgung solcher Betrüger gestaltet sich aus technischer Sicht jedoch schwierig – die Banden sitzen nämlich meist im Ausland.

Wichtig ist: Gerichte, Staatsanwaltschaften oder andere Justizbehörden verlangen niemals telefonisch Zahlungen. 

Prinzipiell gilt:
Keine sensiblen Daten weitergeben
Keine Angaben über Vermögenswerte machen
Keine Zahlungen tätigen
Anruf beenden
Anzeige erstatten

Ermittler des Landeskriminalamtes Wien, Asistenzbereich Kriminalprävention, sind unter der Beratungshotline 01-31310- 37252 erreichbar. Die Experten des Bundeskriminalamtes (österreichweit) sind unter 059133 erreichbar.

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