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Wiener stürmen wegen bosnischen Sängern in Balkan-Club
Die Corona-Zahlen steigen von Tag zu Tag an, doch in den Wiener Clubs wurde am Wochenende nochmal kräftig gefeiert – aber ohne Masken und Abstand.
Die Corona-Zahlen sind mittlerweile besorgniserregend hoch - Tendenz steigend. Ein bekannter Balkan-Club in Wien-Favoriten sorgte am Wochenende trotzdem für gute Party-Stimmung. Die Betreiber luden am Freitag zwei Stars aus Bosnien ein, die nicht nur am Balkan selbst, sondern auch über seine Grenzen hinaus zu den größten Stars der Szene gehören. Die Feier war ein voller Erfolg, der Club gerappelt voll und die Tische alle ausreserviert.
Auf der Tanzfläche vor der Bühne tummelten sich zudem unzählige junge Wiener, die zu ihren Lieblingssongs tanzten und ordentlich Party machten. Blöd nur, dass dabei niemand die Sicherheitsabstände einhielt und auch keine MNS-Masken getragen wurden. Doch das ist keineswegs ein Einzelfall, denn solche und ähnliche Szenen spielten sich am Wochenede in vielen Diskotheken ab.
Konsum nur noch sitzend erlaubt
Die Bundesregierung kündigte bereits vorige Woche neue Corona-Regeln an, die vor allem die Gastronomie betreffen. Seit Montag dürfen die Clubs nämlich wirklich nur noch bis 1 Uhr morgens geöffnet haben. Gäste können nur zu zehnt am Tisch sitzen. Speisen und Getränke müssen ebenfalls sitzend konsumiert werden. Das alte Schlupfloch unter dem Deckmantel der sogenannten "geschlossenen Gesellschaft," ist ebenfalls Geschichte. Mehrere Club-Betreiber hielten so in der jüngsten Vergangenheit nämlich "private Feiern" mit bis zu 150 Personen ab - und zwar weitaus länger als die eigentliche Sperrstunde vorsah.
Wie sich die Situation in den Clubs nun in den kommenden Wochen entwickeln wird, weiß niemand. Einige Veranstalter werben in den sozialen Netzwerken aber bereits mit "Sit down and get loud"-Partys und streng limitierten Sitzplätzen. Sicher ist, dass die Wiener Behörden nun verstärkt Party-Hotspots kontrollieren und bei Verstößen auch sanktionieren werden. Die Rede ist von Strafen in der Höhe von Tausenden Euros. Ob sich das für die Betreiber dann noch auszahlt, Corona-Regeln zu brechen, bleibt fraglich.