Welt

Wiener Student kommt aus Ägypten-Gefängnis frei

Ein in Ägypten inhaftierter Student aus Wien ist frei. Er geriet wegen "Falschnachrichten" in sozialen Medien ins Visier der Behörden.

Nikolaus Pichler
The view of a mosque through a rusting iron cage. Location: Port Said, Egypt
The view of a mosque through a rusting iron cage. Location: Port Said, Egypt
Getty Images

Der in Ägypten inhaftierte Student der in Wien ansässigen Central European University (CEU), Ahmed Samir Santawy, ist frei. Er freue sich sehr und sei erleichtert über die soeben erfolgte Freilassung, sagte Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) der APA am Samstag. "Als Gastgeber der Central European University (CEU) ist es uns ein großes Anliegen, dass die Meinungs- und Wissenschaftsfreiheit aller in Österreich Studierenden geschützt ist", so Schallenberg weiter.

Der 31-jährige Student war Anfang Juli von einem Gericht in Kairo zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International wurde er der Verbreitung von Falschnachrichten in sozialen Medien für schuldig befunden. Der in Wien studierende Ägypter war im Februar 2021 bei einem Heimatbesuch festgenommen worden. Santawy forschte zu Frauen-und Abtreibungsrechten. Menschenrechtsaktivisten sahen diese Forschung als Grund für die Verurteilung. Amnesty, die CEU sowie die Österreichische Hochschülerschaft (ÖH) setzten sich für die Freilassung Santawys ein.

Minister erleichtert

"Ich danke ganz besonders meinem Team der Österreichischen Botschaft in Kairo rund um Botschafter Georg Stillfried sowie in der Zentrale in Wien für den unermüdlichen Einsatz seit der Verhaftung im Februar 2021. Die diplomatischen Kanäle sind heiß gelaufen und haben schlussendlich zu dieser guten Wendung geführt", erklärte Schallenberg.

Österreich habe sich seit der Verhaftung im Februar 2021 mit Nachdruck für die Freilassung von Ahmed Samir Santawy eingesetzt, wiederholt auch auf höchster politischer Ebene. Zuletzt habe Schallenberg Anfang Juli Kairo besucht und neuerlich das Schicksal des jungen Mannes thematisiert, hieß es aus dem Außenministerium.

Student befand sich 18 Monate in Horror-Haft

"Wir haben den ägyptischen Behörden gegenüber vielfach und unmissverständlich unserer Sorge über die Haftbedingungen und die in unseren Augen unverhältnismäßige Haftstrafe Ausdruck verliehen. Hinter den Kulissen haben wir mit viel Geduld und stetem Einsatz auf dieses wichtige Ergebnis hingearbeitet", so Schallenberg. Auch im Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen habe sich Österreich mehrfach für die Freilassung Santawys eingesetzt.

"Ich bin überglücklich, dass Ahmed gestern Abend vom ägyptischen Präsidenten begnadigt und heute aus der Haft entlassen wurde. Jetzt, da sein Leidensweg nach 18 Monaten unter horrenden Haftbedingungen und unter Verstoß gegen die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte endet, atmen wir erleichtert auf", teilte CEU-Präsidentin und Rektorin Shalini Randeria in einer Aussendung am Samstag mit.

Rektorin dankt Unterstützern

Sie dankte allen, die sich "in der #FreeAhmedSamir-Bewegung an der CEU und darüber hinaus" für die Freilassung eingesetzt hatten. Besonderer Dank gelte "den außerordentlichen diplomatischen Bemühungen von Bundespräsident Alexander Van der Bellen, Außenminister Schallenberg, Generalsekretär Launsky-Tieffenthal sowie den Bediensteten des BMEiA", so Randeria.

Zuvor hatte der "Standard" (Online) am Samstag unter Berufung auf die ägyptische Nachrichtenwebsite "Madr Masr" berichtet, dass Santawy und sechs weitere Gefangene per Präsidentenerlass freikommen werden.

1/65
Gehe zur Galerie
    <strong>22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar</strong>. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. <a data-li-document-ref="120078758" href="https://www.heute.at/s/einwegpfand-kommt-das-wird-ab-jaenner-neu-bei-spar-120078758">170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.</a>
    22.12.2024: Einwegpfand kommt – das wird ab Jänner neu bei Spar. Um Verwirrung zu vermeiden, setzt Spar ab Jänner auf speziell ausgebildete Pfandberater. 170 Getränkeartikel mussten überarbeitet werden.
    SPAR/ Peakmedia Dominik Zwerger
    Mehr zum Thema