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Wiener steht mit kranker Frau bald auf der Straße

Ein Wiener wollte die Gemeindebauwohnung seiner Tante übernehmen. Doch jetzt  muss er mit seiner kranken Frau ohne Alternative ausziehen. 

Natalia Anders
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Wiener Gemeindebau (Symbolfoto)
Wiener Gemeindebau (Symbolfoto)
Bild: Hertel Sabine

Seit über fünf Jahren lebt Simon* (Name von der "Heute"-Redaktion geändert) mit seiner kranken Frau in einer Gemeindebauwohnung in Wien-Penzing. Diese habe er eigenen Angaben zufolge von seiner Tante bekommen. Da die Verwandte nun zu ihrem Freund ziehen würde, wollte er das Apartment offiziell übernehmen. Doch der Plan ging nicht auf.  Statt eines Mietvertrags bekam der Mann von Wiener Wohnen eine Absage. Seine Frau und er müssen die Gemeindewohnung bis November verlassen und stehen dann vor dem Nichts.

"Landen sonst auf der Straße"

Der Wiener erzählt verzweifelt im "Heute"-Gespräch: "Wenn ich aus der Wohnung rausgeschmissen werde, lande ich mit meiner kranken Frau auf der Straße." Eine Mietwohnung könne er sich aufgrund der hohen Provisions- und Kautionskosten nicht leisten. Seine Gattin soll am Morbus Krohn-Syndrom – einer chronischen Darmerkrankung – leiden und müsse gegen ihre Schmerzen mittlerweile Morphium nehmen. "Die Situation macht uns allen psychisch extrem zu schaffen", erzählt Simon verzweifelt.

Wiener Wohnen: "Wohnungsvergabe nur an enge Familienmitglieder"

Simon ist laut Wiener Wohnen nicht dazu berechtigt, die Wohnung seiner Tante zu übernehmen. Grund dafür: der Verwandtschaftsgrad ist zu groß. "Nur seine Mutter – die Schwester seiner Tante wäre dazu berechtigt, eine erweiterte Mietrechtsfortsetzung zu übernehmen", teilt eine Pressesprecherin von Wiener Wohnen "Heute" im Talk mit.

Außerdem würde der Mietrückstand in der Wohnung bei mehreren Tausend Euro liegen. Wenn der Mann, seine Mutter und seine Frau dringend eine Wohnung brauchen, können sie sich laut Wiener Wohnen nach einem Apartment aus dem geförderten Wohnbau der Stadt Wien umschauen. 

Nun ist weiterhin unklar, wie die Familie ihr Wohnungsproblem lösen wird. "Ich hoffe, dass wir noch etwas finden oder sogar in unserem Heim bleiben können", so der verzweifelte Wiener. Trotzdem wolle er und seine Frau die Hoffnung auf ein Happy End nicht aufgeben und kämpfen. 

Wie "Heute" in Erfahrung bringen konnte, wurde Simons Auszugsfrist von November auf Jänner aufgeschoben. Bis dahin hat der Wiener nun Zeit, sich eine neue Bleibe zu suchen.

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