Österreich
Wiener Spital muss Patienten wegschicken
Wirbel um Einsparungsmaßnahmen im Lorenz Böhler-Unfallspital: Patienten, die einen Schockraum brauchen, werden an Wochenenden weggeschickt.
Das Lorenz Böhler-Spital soll vom Spitalsbetreiber AUVA aus entlastet werden, um die brisante Finanzsituation zu retten. Der Plan laut ORF Wien: Die Akutversorgung, vor allem die Einsetzung des Schockraums für Unfallopfer mit schweren Traumata, soll nach Meidling verlagert werden, damit im "Lorenz Böhler" "rekonstruktive Medizin" angeboten werden könne.
Konkret sollen Ärzte seit April angewiesen sein, an Wochenenden inklusive Montag bei Anfragen der Rettung über das interne "rote Telefon" Schockraum-Patienten abzulehnen.
In internen Dienstanweisungen soll dem Personal sogar gedroht werden, sollten sich die Ärzte nicht daran halten.
Heinz Brenner, Unfallchirurg am Lorenz Böhler-Krankenhaus, bestätigte als Obmann für die Unfallchirurgie der Wiener Ärztekammer gegenüber „Wien heute" die Einschränkung. Ein Patient, der im Rettungshubschrauber eingeflogen wurde, soll laut "Wien heute" sogar nach Niederösterreich weitergeschickt worden sein.
"Ein Unfallspital, das nicht operieren kann, ist kein Unfallspital - dann wäre das Böhler tot.", wird Brenner zitiert. Der Spitalserhalter bestätigt, dass schwere Fälle nach Meidling gebracht, leichte Fälle im "Lorenz Böhler" behandelt würden. Ab 2018 sollen die beiden Krankenhäuser unter der Dachmarke "Traumazentrum Wien" firmieren.
(red)