Österreich
Wiener Sniper aus U-Haft entlassen
Die Wiener Sniper sind Mittwochmittag aus der U-Haft entlassen worden.
Der Haftrichter nehme zwar weiter Tatbegehungsgefahr an, hielt eine weitere Inhaftierung von Lukas G. und Raphael R.aber nicht mehr für verhältnismäßig, sagte Norman Hofstätter, der einen der Beschuldigten vertritt. Daher wurden die beiden Burschen gegen gelindere Mittel auf freien Fuß gesetzt. Laut Hofstätter wurden den Verdächtigen eine Reihe von Auflagen erteilt: Ihnen wurde die Weisung erteilt, sich untereinander nicht abzusprechen, allfällige Adressänderungen unverzüglich bekannt zu geben und einen Bewährungshelfer in Anspruch zu nehmen.
Entscheidende Bedeutung für die Enthaftung der Männer dürfte dem gerichtsmedizinischen Gutachten über die eingetretenen Verletzungen zugekommen sein. Dabei stellte sich heraus, dass sämtliche Angeschossene lediglich leichte Verletzungen erlitten hatten. Die Staatsanwaltschaft Wien war ursprünglich von dem mit bis zu fünf Jahren Haft bedrohten Delikt "absichtliche schwere Körperverletzung" ausgegangen. Im Hinblick auf die vorliegenden Expertise erscheint es nunmehr fraglich, ob tatsächlich in diese Richtung Anklage erhoben wird.
Zur Ergreifung der Heckenschützen waren insgesamt 22.000 Euro ausgelobt worden. Das Geld sollen laut ORF nun vier Jugendliche bekommen, die den Opel Astra eines der beiden Verdächtigen als Täterfahrzeug erkannt hatten.
Die beiden Verdächtigen sollen über Wochen in acht Bezirken und tagelanger Jagd gefasst.