Für eine bessere Gesellschaft

Wiener Rollstuhlfahrer entwickelt geniale Hilfs-App

Mit seiner Idee revolutioniert ein Wiener die Nachbarschaftshilfe. Eine neue App soll Hilfesuchende und Helfende zusammenbringen.

Hannah  Maier
Wiener Rollstuhlfahrer entwickelt geniale Hilfs-App
Thomas Nayer (21) hat eine Hilfe-App entwickelt.
Isabella Joech Photography

Thomas Nayer (21) hat nicht die gleichen Möglichkeiten, wie andere Menschen. Bereits im Kindesalter wurde bei ihm eine Infantile Zerebralparese diagnostiziert. Darunter versteht man Lähmungen unterschiedlicher Ausprägung. Das Resultat: Nayer ist sein Leben lang auf einen Rollstuhl und Hilfe durch andere Personen angewiesen.

Doch davon lässt sich der erst 21-Jährige nicht unterkriegen. "Nicht nur behinderte Personen sind im Alltag auf Hilfe angewiesen; auch ältere Personen oder temporär Verletzte. Viele sind allein und ihnen fehlt eine helfende Hand. Dieses Problem kann aber auf gesellschaftlicher Ebene geändert werden", ist er überzeugt. Ganz nach dem Motto "Gemeinsam geht es einfach besser" hat der Wiener nun eine App für Hilfeleistungen entwickelt.

Jeder von uns braucht einmal Hilfe

Nayer wohnt im 16. Bezirk bei seinen Eltern. Zwei Jahre hat er nach einer persönlichen Assistenzkraft gesucht. Doch in seinem Alltag gibt es Situationen, in denen ihm weder Eltern noch ein Assistent zur Hand gehen können. "Zum Beispiel, wenn ich Weggehen möchte. Das ist immer wieder ein Problem, weil ich brauche ja oft schon Hilfe, um überhaupt aus dem Haus oder um irgendwo hineinzukommen. Und meine Eltern sind ja nicht immer dabei", schildert er.

Doch jeder von uns braucht manchmal ein wenig Unterstützung – sei es beim Aufbauen eines Kleiderschrankes, beim Gassi-Gehen mit dem Hund oder beim Tragen schwerer Einkäufe. "Eine Bekannte wollte ein Trampolin aufbauen und brauchte dafür eine zweite Person. Meine App befand sich in dieser Zeit bereits in der Testphase; sie hat sie benutzt und bekam Hilfe", erzählt Nayer.

Eine App bringt Menschen zusammen

Auf seiner App "do-gether" können die Nutzer Aufgaben hochladen und andere Nutzer können diese Aufgaben dann erledigen und erhalten danach eine monetäre Wertschätzung. Die Bezahlung hat mehrere Gründe. "Erstens stellt sie ein Gefühl der Augenhöhe her. Daraus folgt, dass das Gefühl der ewigen Dankbarkeit verschwindet, das gerade für Menschen, die regelmäßig Hilfe brauchen, oft einen negativen Beigeschmack hat", schildert Nayer aus eigener Erfahrung.

Junger Wiener hat App für lokale Hilfeleistungen entwickelt

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    Vier Jahre hat der Wiener an der App gearbeitet.
    Vier Jahre hat der Wiener an der App gearbeitet.
    isabella_joech_photography

    Zweitens macht die Bezahlung das Hilfeleisten zur Dienstleistung. Das ist ein zusätzlicher Anreiz, tatsächlich zu helfen. In der App gibt es Fixpreise, um sicherzustellen, dass jedem und jeder geholfen wird. Das Prinzip ist einfach: Die Hilfe suchende Person bezahlt und die helfende Person bekommt das Entgelt. Dieses kann behalten oder direkt über die App an karitative Einrichtungen und Organisationen gespendet werden.

    "Mein Beitrag für eine bessere Gesellschaft"

    Da die App auf persönlichen Kontakt setzt, ist Sicherheit ein wichtiger Punkt, der beim Entwickeln der Software immer berücksichtigt wurde. Bei "do-gether" kann sich deshalb nur jemand anmelden, der einen gültigen und mit den eigenen Daten übereinstimmenden Personalausweis vorweisen kann.

    Insgesamt vier Jahre hat Nayer an der App "do-gether" getüftelt. Direkt nach der Matura hat der 21-Jährige mit seiner Idee bei einem Ideenwettbewerb gewonnen; die Gründung seines Start-ups folgte direkt danach. Nun ist die App vorerst in Wien verfügbar; geplant ist aber die Expansion in ganz Österreich. "Es gibt immer wieder Dinge, die wir allein nicht schaffen und bei der uns eine andere Person sehr leicht helfen kann, deswegen habe ich diese App entwickelt. Das ist mein kleiner Beitrag für eine bessere Gesellschaft", so Nayer abschließend.

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Der 21-jährige Wiener Rollstuhlfahrer Thomas Nayer hat die App "do-gether" entwickelt, um Menschen bei alltäglichen Aufgaben zu helfen
      • Die App ermöglicht es Nutzern, Hilfe zu suchen und anzubieten, wobei die Helfenden eine monetäre Wertschätzung erhalten
      • Nayer betont, dass die App auf Sicherheit und gegenseitiger Unterstützung basiert und plant, sie in ganz Österreich verfügbar zu machen
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