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Wiener: "Rammbock-Bande raste mit meinem BMW in Juwelie
In der Wiener Donaustadt raste eine Bande mit einem BMW in ein Juweliergeschäft und raubte dieses aus. "Heute" sprach mit dem Besitzer des Autos.
In der Nacht auf Dienstag klingelte es an der Wohnungstür von René Müller (45). Als er öffnete, standen gleich mehrere Polizisten auf der Fußmatte. "Ich dachte sofort, dass mit meinen Eltern etwas Schlimmes passiert ist", erzählt der 45-Jährige im "Heute"-Talk.
Doch die Beamten fragten ihn, ob er wisse, wo sein Auto sei. "Naja, vor meiner Tür", meinte der verschlafene Wiener. Dann klärten ihn die Polizisten auf: Sein Fahrzeug wurde gestohlen und als Rammbock bei einem Juwelier-Überfall im Donauzentrum verwendet. Die Täter haben es nach dem Coup in Brand gesteckt – der BMW brannte völlig aus.
Mehr dazu hier: BMW gestohlen, dann rasten Täter in Donauzentrum-Juwelier
BMW-Besitzer begutachtete das Wrack
"Heute" besuchte gemeinsam mit René das Wrack auf dem Abschleppplatz der MA48 in der Simmeringer Haide. Die Überreste des 3er BMWs stehen nun dort in der prallen Sonne. Für den 45-Jährigen ein emotionaler Moment: "Das Auto war immer ein Traum von mir. Ich habe es mir mühsam in der Corona-Zeit angespart – jeden einzelnen Cent. Jetzt ist es nichts mehr wert."
Das Coupé kostete den Wiener rund 7.500 Euro – in den letzten zwei Jahren habe er weitere 4.000 bis 5.000 Euro reingesteckt. Mit viel Liebe zum Detail erneuerte er sein Traumauto Stück für Stück, vieles in Eigenregie, um Kosten zu sparen. Erst letzten Monat investierte er für das Pickerl 1.200 Euro. Nun ist es nur noch ein Haufen Schrott und das Geld futsch.
Familienvater braucht Auto zum Arbeiten
Was aber viel schlimmer ist: René benötigt ein Auto zum täglichen Pendeln. "Ich arbeite in Traiskirchen, ohne ein Auto wird das Ganze extrem schwierig", erzählt der Donaustädter. Als Alleinverdiener könne er sich auch ein gebrauchtes Fahrzeug aktuell nicht leisten. "Meine Frau ist schwer krank, die Wohn- und Energiepreise extrem gestiegen und ohne meine Arbeit sind wir de facto aufgeschmissen."
Kein Cent von Versicherung
Von der Versicherung bekommt der 45-Jährige auch keinen Cent. Der 15 Jahre alte BMW war schlichtweg zu alt, um noch eine Teilkaskoversicherung abschließen zu können und als Haftpflichtnehmer schaut er nun durch die Finger.
Die Hoffnung, dass sich das Blatt doch noch zum Guten wenden wird, möchte René allerdings nicht aufgeben. Mit einer "Go-Fund-Me-Aktion" hofft der Familienvater nun auf finanzielle Hilfe von Außen. "Damit ich mir wenigstens ein Auto kaufen kann, um in die Arbeit zu kommen."