Österreich

Wiener Pärchen wegen Welpenhandels vor Gericht

Heute Redaktion
Teilen

Schwerer Betrug, Tierquälerei, Verbreitung von Seuchen: Mit einem Musterprozess gegen zwei Wiener wird der Welpenmafia der Kampf angesagt. Die Angeklagten ließen sich von Tierschützern überlisten. Am ersten Prozesstag beteuerten die Angeklagten ihre Unschuld - am 27. Jänner geht der Prozess weiter.

Schwerer Betrug, Tierquälerei, Verbreitung von Seuchen: Mit einem Musterprozess gegen ein Wiener Pärchen wird der Welpenmafia der Kampf angesagt. Die Angeklagten ließen sich von Tierschützern überlisten. Am ersten Prozesstag beteuerten die Angeklagten ihre Unschuld - am 27. Jänner geht der Prozess weiter.

Verbrechen lohnte sich bisher für Welpenhändler. Die Folge: Pro Jahr werden rund 5.000 Hundebabys aus Ostländern nach Österreich geschmuggelt, aus Kostengründen brutal früh von der Mutter getrennt, mit falschen Impfpässen ausgestattet und hier oft todkrank zu Spottpreisen (300 Euro für gefragte Rassen) verscherbelt.

Geschnappte Dealer kamen meist mit Geldstrafen davon. Die Organisation "Vier Pfoten" kämpft seit Jahren gegen das schmutzige Geschäft an und fordert gerechte Strafen für die Hundemafia.

Bis zu 10 Jahre Haft möglich

Und wie’s aussieht, rückt das Ziel näher. Ein Fall wie viele – aber beim Prozess gegen das Paar zeigt die Justiz erstmals Zähne. Die Anklage ist mit bis zu zehn Jahren Haft bedroht. Natürlich gilt die Unschuldsvermutung.

Alle Welpen waren krank oder starben

Die Anklage warf dem (Wiederholungstäter-)Paar vor, sie hätten im Vorjahr erneut damit begonnen, Hundewelpen aus der Slowakei zu beziehen und übers Internet anzubieten. Sechs Welpen unterschiedlichster Rassen wären bereits verkauft worden - und zwar zu Preisen zwischen 190 und 450 Euro.

Die Tiere seien jedoch offenbar schwer krank gewesen und nur wenig später verstorben bzw. hätten eingeschläfert werden müssen. Tierschützer der Organisation "Vier Pfoten" hatten sich als Testkäufer ausgegeben und so den Fall ins Rollen gebracht: "In der Wohnung befanden sich zu diesem Zeitpunkt 13 Welpen. Selbst ein Laie hätte erkannt, dass die Tiere gesundheitlich sehr schlecht beieinander waren."

Die beiden Angeklagten beteuerten hingegen ihre Unschuld, weil sie - anders als beim ersten Mal - den Handel mit Gewerbeschein betrieben hätten.

Wolfgang Höllrigl / Red.