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Wiener kassiert fast 8.000 € Strafe für Tuning am Auto
Ein Audi-Lenker (28) wurde bereits im Mai von der Wiener Polizei angehalten. Dabei wurden dem Mann die Kennzeichen abgenommen. Die Strafe: 7.990 Euro.
Mario (Name von der Redaktion geändert) hatte im Mai eine eher unangenehme Begegnung mit der Polizei. Der 28-jährige Zusteller wurde von einem Streifenwagen zu einer Verkehrskontrolle in Wien-Brigittenau angehalten. Am Straßenrand inspizierten die Beamten seinen Audi A4 und konnten zunächst keine gröberen Mängel feststellen. "Die sahen sich das Auto eine Stunde lang an und holten sich dann Verstärkung von der Landesverkehrsabteilung", erzählt der Wiener im "Heute"-Gespräch. Als die Autoprofis der Exekutive vor Ort eintrafen, stellten sie gravierende Umbauten am Audi fest.
Gnadenlose Mängelliste
Unter anderem bemängelten die Polizisten die Beleuchtung des Fahrzeugs – diverse LED-Lichter und nachgerüstete Xenon-Scheinwerfer. Zudem kamen abgedunkelte Scheiben, eine Spoilerlippe und nicht typisierte Alufelgen samt Bereifung. Das Problem an den ganzen Tuning-Maßnahmen: Nichts davon war im Fahrzeugschein eingetragen.
„Audi-Lenker: "Ich fahre das Auto seit 2014 und habe nichts dran gebastelt. Warum wurden bei bisherigen Kontrollen keine Mängel festgestellt?"“
Zu guter Letzt fiel den Polizisten noch ein Ölverlust auf und so nahmen sie Mario dann auch die Kennzeichen ab. Der zeigte sich allerdings uneinsichtig und kassierte zusätzlich Anzeigen wegen Anstandsverletzung und aggressivem Verhaltens. "Ich habe mich ungerecht behandelt gefühlt und deshalb in der Aufregung die Autotür zugeknallt", ärgert sich der Wiener im "Heute"-Talk.
Anzeigen in der Höhe von knapp 8.000 Euro
Einige Monate später flatterten die horrenden Strafen ins Haus des 28-Jährigen: Er selbst muss als Fahrer des Audis 3.040 Euro blechen. Seine Mutter, auf die das Fahrzeug zugelassen war, bekam gleich 4.600 Euro aufgebrummt. Hinzu kommen Abschleppkosten in der Höhe von etwa 300 Euro und ein Fuffi fürs Parken ohne Kennzeichen. Die lange Anzeigenliste summiert sich für den Wiener also auf stolze 7.990 Euro.
Nun will Mario mithilfe eines Anwalts versuchen die Strafen etwas milder ausfallen zu lassen. Beweisfotos von der Überprüfung soll es nämlich nicht geben. Mit seinem 17 Jahre alten Pech-Audi hat er jedenfalls für immer abgeschlossen. Das Auto kostete ihn aufgrund mehrerer Defekte in der Vergangenheit bereits über 21.000 Euro. Verkauft hat er es vor wenigen Wochen um 300. Jetzt hofft der 28-Jährige, dass er nach den Anzeigen wenigstens seinen Führerschein behalten darf. Den braucht er nämlich dringend für seinen Job als Botenfahrer.