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Wiener in Angst: Sorgt Riesen-Asteroid für Blackout?
Im Dezember steuert ein Asteroid auf die Erde zu. Online sorgt "4660 Nereus" für wilde Verschwörungstheorien – ein Experte klärt auf.
Im Netz löst der Asteroid "4660 Nereus" momentan einiges an Besorgnis aus. Der Planetoid, der ungefähr so groß ist wie der Eiffelturm, steuert im Dezember in Richtung Erde. Kaum erreichte die Nachricht die Bevölkerung, rankten sich schon diverse Verschwörungstheorien um den Himmelskörper.
Zahlreiche "Heute"-Leser meldeten sich mit der Sorge, dass der Asteroid auf der Erde einschlage. Online kursieren indessen diverse Videos, die völlig falsche Informationen verbreiten: Die Regierung schalte am Freitag, den 12.11. den Strom in Wien ab, um den Asteroiden nicht "anzuziehen". Dieses Gerücht kursiert seit der Nachricht über die Blackout-Übung, die am Freitag in Wien stattfindet. Hierbei wird allerdings nicht der Strom abgeschaltet, die Einsatzkräfte üben nur die Abläufe im Falle eines tatsächlichen Blackouts.
Astrophysik-Experte klärt auf
Dr. Stefan Wallner vom Institut der Astrophysik der Universität Wien klärt gegenüber "Heute" auf, was an den wilden Gerüchten dran ist: "In den Medien ist die Rede von einem 'Riesen-Asteroid'. Mit der Größe von ungefähr drei Fußballfeldern ist Nereus allerdings höchstens durchschnittlich groß. Außerdem ist er rund vier Millionen Kilometer von der Erde entfernt. Zum Vergleich: Diese Entfernung entspricht der Zehnfachen Entfernung zwischen der Erde und dem Mond. Der Asteroid ist so weit vom Einflussgebiet entfernt, dass es völlig ausgeschlossen ist, dass irgendeine Interaktion passiert."
Zu den Blackout-Gerüchten berichtet Wallner: "Ein Asteroid besteht aus Stein, Eisen oder einer Mischung aus beidem. Sämtlicher Strom auf der Erde kann keinen Einfluss auf einen Asteroiden in vier Millionen Kilometer Entfernung nehmen. Der Asteroid selber kann auch keinen Einfluss auf elektromagnetische Strahlung auf der Erde haben, weil er keine Atmosphäre und keine geladenen Teilchen hat und ohnehin viel zu weit weg ist."