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Wiener Fensterblicke zu Zeiten von Corona
Fotografin Wynn Florante (29) zeigt Wiener in Fensterrahmen: Sie porträtiert sie zu Zeiten von Corona in ihren Wohnungen - aber von Außen.
Wynn Florante (29) wagte 2018 den Sprung ins Ungewisse. Sie lebte ihren Traum und wurde ohne Vorwissen und ohne Budget Fotografin. Mit ihrer jahrelangen Erfahrung in der Gastronomie spezialisierte sie sich auf Food-Fotos und Shootings für Restaurants. Und dann kam Corona.
Nun verlor die Fotografin 90 Prozent ihrer Aufträge, da die Restaurants wegen der Beschränkungen zusperren mussten - und somit auch ihre Arbeitgeber. Die Fotografin machte das Beste aus der Krise, nämlich ihr eigenes Projekt "Covid-19 Vienna Home Project - Bleibt's Zhaus". Sie fotografiert derzeit Menschen an ihren Wiener Fensterbänken - so wie sie sind und was sie darstellen. Wir haben die Fotografin dazu befragt.
Wie bist du auf die Idee gekommen Menschen von ihrem Fenster aus zu fotografieren ?
Die Idee hinter meinem "covid-19 Vienna home project" ist es, dass ich etwas Schönes in dieser doch sehr schwierigen und traurigen Zeit gestalten wollte.
"Ich wollte die Menschen mit einem kreativen Projekt glücklich machen und auch zeigen, dass wenn man die Beschränkungen einhält, alles funktionieren kann. Ein kleiner Hoffnungsbringer, der mich aktiv hält und auch die Menschen erfreut."
Wie machst du die Fotos? Wie bist du ausgerüstet?
"Ich habe immer eine Kamera bei mir, weil ich keinen Moment verpassen will. Derzeit fotografiere ich mit einer Nikon D 850 und mit der 85mm-Linse kann ich Momente auch von der Ferne, was bei diesem Projekt essentiell ist, einfangen."
Darfst du das machen? Hast du dich bei der Polizei informiert?
"Ich habe sofort nach der Verkündung der Maßnahmen bei der Polizei angefragt. Sie haben mir gesagt, dass ich lediglich die Einverständniserklärung der Menschen benötige, die ich fotografiere."
Welche Menschen aus welchen Stockwerken kannst du fotografieren?
"Idealerweise wohnen die Menschen im ersten oder zweiten Stock. Alles was darüber ist, ist etwas schwierig zu fotografieren.
Was wünscht du dir in dieser harten Zeit?
"Ich wünsche mir, dass alle durchhalten und sich zusammen reißen. Wir sind nicht alleine, wir sind hier alle mitgefangen und das tröstet ein wenig. Wir werden das schaffen und ich hoffe auch, dass die Menschen die Zeit nützen über sich und nachzudenken und zu verstehen, was nun wirklich im Leben zählt."
Wie kann man bei dem Projekt mitmachen?
"Ich werde noch eine Woche daran arbeiten. Menschen können mir per Mail ([email protected]) ihre Adresse schicken, in welchem Stock sie wohnen und wer sie sind. Ich melde mich dann bei ihnen und komme für das Bild vorbei. Es kostet nichts, aber die Teilnehmer geben die Rechte an den Fotos ab."