Österreich
Wiener fälschen ihre Parkscheine immer öfter
Bei der Wiener Parkraumüberwachung wurde in den letzten Monaten ein deutlicher Anstieg an Manipulationen bei Parkscheinen verzeichnet. Die Zahl soll sich verdoppelt haben. Eine Stunde Parken in einer Kurzparkzone kostet in Wien mittlerweile zwei Euro. Dies verleitet immer mehr dazu, diesen Preis nicht zahlen zu wollen. Parkbetrüger nehmen jedoch in Kauf, eine wesentlich höhere Strafe zu riskieren.
Im Jahr 2013 wurden in Wien 1,25 Millionen Parkstrafen verhängt. Wie viele Parksünder ihren Parkschein manipuliert haben, wird statistisch nicht erfasst. Die normale Strafe für einen fehlenden Parkschein beträgt 36 Euro, bei einem manipulierten Parkschein werden 240 Euro fällig. Die Zahl der Manipulationen habe sich in den letzten Monaten verdoppelt, heißt es von der Parkraumüberwachung gegenüber "ORF Wien".
Parkbetrüger schreiben mit ausradierbaren Kugelschreibern, um Parkscheine öfters verwenden zu können. Auch Stifte, deren Schriftzug unter Hitze wieder verschwindet, werden verwendet. Zum Teil seien die Manipulationen nicht gut gemacht und mit freiem Auge sichtbar. Die Kontrollorgane fotografieren jeden manipulierten Parkschein, um den Missbrauch nachher beweisen zu können. Denn nicht selten streiten die Betroffenen im Nachhinein die Manipulation ab.
Schummler auch bei Handy-Parkern
Radierte Parkscheine sind strafrechtlich kein Tatbestand, weil Parkscheine kein Dokument, sondern nur ein Wertzeichen sind. Daher werden Betrüger nur verwaltungsrechtlich bestraft. Beim Handyparken beobachten die Parksheriffs der Stadt eine Häufung der Nachbucher, vor allem im Sommer. Die Autofahrer haben vom Schanigarten ihren Wagen im Blick und lösen erst dann per SMS einen Parkschein, wenn das Kontrollorgan im Anmarsch ist.
Es gilt aber auch hier der Zeitpunkt der Abfrage des Kontrollorgans. Wenn zu diesem Zeitpunkt kein Parkschein eingebucht ist, muss die Strafe bezahlt werden. Da hilft es nichts, wenn kurz darauf doch ein Parkschein gelöst wurde.